kulturnews – Das Magazin
Themen im November: Lenny Kravitz, Wolfgang Schorlau, Konklave, Wolf Biermann, Razorlight, Berq, Ben Folds, Katie Gavin, Donkey Kid, Amyl And The Sniffers, Hayato Sumino, The Cure, Florian Christl, Dirk Maassen, Gladiator 2, Riefenstahl, Emilia Pérez, No other Land, Maud Ventura, Maë Schwinghammer, Chetna Maroo, Andrew O’Hagan, Nathan Devers, Joshua Cohen, Alain Claude Sulzer, Olga Tocarczuk, Dwyer Murphy, Josephine Tey, Sturgill Simpson, Kulturhauptstadt Chemnitz, Tollwood-Winterfestival
Lernen von den Alten
Erinnern Sie sich an das Album „Chinese Democracy“ von Guns N’ Roses? Erschienen ist es letztlich im Jahr 2008 – doch vorausgegangen war eine Wartezeit von satten 15 Jahren, in denen es von Sänger Axl Rose immer wieder angekündigt und verschoben wurde. „Chinese Democracy“ dient mittlerweile sogar als Synonym für endlos aufgeschobene Projekte oder Versprechen. Natürlich, die Platte ist abgrundtief schlecht und war all das Warten keinesfalls wert, doch darf man dabei nicht vergessen, dass Guns N’ Roses ja Anfang der 90er durchaus mal zu den größten Rockbands der Welt zählten.
Der 1. November 2024 ist nun ein musikhistorisch wichtiges Datum. The Cure toppen nicht nur die Wartezeit, deren letzte Platte „4:13 Dream“ liegt gar 16 Jahre zurück, ihr Comeback ist auch richtig gut. Selbst viele Fans dürften den Glauben längst aufgegeben haben, doch die Band um Robert Smith (65) macht jetzt einfach mit dem angestammten Wavesound weiter – und der passt natürlich perfekt in unsere brennende Welt. Schauen sie doch mal auf Seite 4, wie erleichtert Smith selbst über „Songs of a lost World“ ist.
Apropos Brandherde, mit denen kennt sich natürlich auch Wolf Biermann bestens auch. Auf dem Album „Re:Imagined – Lieder für jetzt!“ nehmen sich junge Künstler:innen wie Haiyti, Betterov und Alligatoah nun die Klassiker des Liedermachers vor, um neue Positionen und Perspektiven in unserer derzeitigen Polykrise zu finden. kulturnews-Redakteur Jürgen Wittner hat sich mit dem 88-jährigen Biermann getroffen und festgestellt, dass der trotz des Generationentreffs ganz entspannt bleibt. „Die sind ja nicht die Museumswächter für Herrn Biermann. Die haben vielmehr das Menschenrecht und sogar die Künstlerpflicht, es so zu missverstehen, wie sie es sollen“, sagt er in unserem großen Interview auf Seite 20.
Das Kino blickt gleich noch sehr viel weiter zurück: „Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ spielt 183 Jahre vor der Blockbuster-Trilogie von Peter Jackson. Zwar startet der außergewöhnliche Animefilm von Kenji Kamiyama erst im Dezember, doch mit unseren Sonderseiten zu Sci-Fi, Fantasy und Horror gewähren wir schon erste Einblicke. Das Special beginnt auf Seite 46, und auf der Suche nach Antworten fürs Jetzt reisen wir mit Autoren wie Christopher Paolini und Andreas Brandhorst natürlich auch in die Zukunft.