„Echte Norweger“: Absurde Komik in der Provinz Telemark
Kindesentführung, Urkundenfälschung und Flucht: Da kommt das zusammen. Auf Arte und in der Arte-Mediathek startet die Serie „Echte Norweger“ mit Marwan und seiner Tochter Kiki in den Hauptrollen.
„Echte Norweger“: Komödie mit Rassismus als Stolperstein
Marwan entführt seine Tochter Christine, weil seine Schwiegereltern nach dem Tod ihrer Tochter das Sorgerecht für die Halbwaise beantragen wollen, und das ist nicht seine einzige kriminelle Handlung, denn: Marwan beauftragt auch einen alten Bekannten aus Schultagen, ihm einen Pass für Kiki zu besorgen. Bis der Pass fertig ist, fährt er mit seinen muslimischen Freunden in die norwegische Provinz Telemark: Adil, Tariq und Khabib sind Gläubige, und nicht nur Marwan fragt sich, was die wohl auf ihrem Anhänger transportieren auf dem Weg zu einem Bauernhof, wo sie sich angeblich um die Tiere kümmern sollen. Die Serie „Echte Norweger“ läuft ab sofort auf Arte und in der Mediathek.
Die Serie „Echte Norweger“ ist eine gelungene Komödie mit Tiefgang. Marwan, ein intelligenter junger Mann, glaubt, in der Mehrheitsgesellschaft Norwegens angekommen zu sein: Abgeschlossene Schule, festes Arbeitsverhältnis und genug Kohle: Nur die Beziehung ist futsch, und die Tochter droht im weggenommen zu werden. Also schreitet der etwas tollpatschig auftretende Marwan zur kriminellen Tat. Was er verkennt: Marwan kann sich noch so sehr in Norwegen heimisch fühlen, schließlich hat er den norwegischen Pass: Doch auf Schritt und Tritt erfährt der gebürtige Perser Rassismus im Alltag. Seine windigen Freunde, die Muslime, wissen das besser und machen sich über ihn lustig. Er hingegen muss seiner Tochter Kiki erklären, was Adil, Tariq und Khabib tun, wenn sie beten, bevor sie wieder darüber diskutieren, ob der Videobeweis nun den Fußball nun ehrlicher macht oder ruiniert. Die Drei haben aber in der Folge noch ganz andere Dinge vor, als über Fußball zu reden.