Édouard Louis am Deutschen Schauspielhaus Hamburg: „Die Freiheit einer Frau“ in deutscher Erstaufführung
Die autobiografischen Schriften des Literatur-Shootingstars werden überall im Land auf die Bühne gebracht. Und das aus gutem Grund.
Die autobiografischen Schriften des französischen Literatur-Shootingstars Édouard Louis feiern an deutschen Theatern landauf, landab Premieren und Erfolge. Über sein autobiografisches Debüt „Das Ende von Eddy“, das Louis mit gerade einmal 18 Jahren verfasste, schrieb kulturnews: „Wenn er sich an seine Kindheit erinnert und von der Gewalt, den rassistischen und homophoben Bemerkungen, einer in Alkohol getränkten Perspektivlosigkeit und dem nie ausgeschalteten Fernseher erzählt, geht es ihm nicht um Rache und Genugtuung. Kompromisslos und kalt, aber ohne blinde Wut bildet er ab und kontrastiert die Sprache des Soziologiestudenten mit dem Sound seiner Kindheit, der im Roman kursiv gesetzt ist.“
Édouard Louis: Über den Vater und die Mutter
Louis, Jahrgang geboren 1989 und im von Gewalt, Alkoholismus und Perspektivlosigkeit geprägten Arbeitermilieu aufgewachsen, trifft gerade mit den Essays über seinen Vater („Wer hat meinen Vater umgebracht?“) und seine Mutter („Die Freiheit einer Frau“) den Nerv seiner Zeit – einer Zeit, die sich angesichts von Millionen Niedriglöhnern im Dienstleistungssektor und den Profiteuren im Bürgertum und darüber wieder mit dem Phänomen der sozialen Klasse auseinandersetzen muss. Am Deutschen Schauspielhaus bringt Falk Richter am 5. März Die Freiheit einer Frau (S.Fischer, 2021, 96 S., 17 Euro) zur deutschsprachigen Erstaufführun auf die Bühne. Hauptrolle: Bühnen- und TV-Star Eva Mattes. Es spielen auch: Josefine Israel und Paul Behren.
Weitere Aufführungen sind am 18. und 19. März, 6. und 16. April. Karten gibt es hier.
Am 4. März bereits spricht Richter mit Édouard Louis über das Buch. Die begleitende Lesung findet in französischer und deutscher Sprache statt, das Gespräch führen Édouard Louis und Falk Richter auf Englisch. Karten gibt es hier