Beim RBB: „Ein Becken voller Männer“ übt Synchronschwimmen
Ein Gruppe Kerle in der Midlife-Crisis schließt sich zusammen – zu einer männlichem Synchronschwimm-Truppe, die gegen das nasse Element und internationale Gegner antritt.
Heute beim RBB und bis 29. Juni in der ARD-Mediathek: „Hier stehen alle Figuren ganz kurz vorm Ertrinken!“ Diese trockene Zusammenfassung von Darsteller Jean-Hughes Anglade bringt die Story von „Ein Becken voller Männer“ auf den Punkt. Denn alternativ könnte Gilles Lelouches gelungene Komödie alternativ auch genauso gut „Männer am Beckenrand des Nervenzusammenbruchs“ heißen.
Bertrand (Mathieu Almaric) ist am Ende. Arbeitslos im Vorstadthaus, Frau und zwei Teeniekinder, die ihn wie ein lästiges Anhängsel mit durchs Leben schleppen. Nur mit Antidepressiva in den Cornflakes lässt sich ein Tag überstehen, wenn überhaupt. Eine Zeitungsannonce ist Bertrands Rettungsring vorm endgültigen Untergang. Eine männliche Schwimm-Synchrongruppe sucht Verstärkung und Trost. Denn das ganze Herrenballett trägt emotionale Zentnerlasten auf den Schultern, die sie sich für ein paar schwerelose Stunden in der Schwimmhalle wegzuplantschen versuchen. Gegen alle Widerstände machen sich die Männer auf in ein nasses Abenteuer …
Wohltuend klamaukarm und sehr ideenreich führt Regisseur und Schauspieler Lelouche („Kleine wahre Lügen“) sein Ensemble durch diese Tragikomödie. Neben dem großartigen Mathieu Almaric („Schmetterling und Taucherglocke“) glänzen Jean-Hughes Anglade („Fata Morgana“), Guillaume Canet („Zwischen uns das Leben“) und Philippe Katerine („Meine schöne innere Sonne“), der für seine Rolle mit dem „César“ als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde. rw