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Eine Rundreise durch das Sehnsuchtsland Vietnam

Vietnam wird als Reiseziel immer beliebter. Die Schönheit des Landes mit seinen unzähligen Stränden, dem abwechslungsreichen Hinterland und 37 Weltkulturerbestätten sorgen für steigende Tourismus-Zahlen.

In erster Linie sind es Besucher der osteuropäischen Nachbarländer, die ihren Urlaub in Vietnam verbringen – Gäste aus Europa sind mit einem Anteil von neun Prozent vergleichsweise gering, aber stetig wachend. Trotzdem: Auch in Deutschland hat sich Vietnam als wunderbares Urlaubsland bereits herumgesprochen. Viele Südostasien-Reisende nutzen auch die Chance für einen Abstecher in das benachbarte Kambodscha.

Oft die erste Station: Ho Chi Minh Stadt

Eine Vielzahl der Touristen zieht es ins Mekong-Delta. Kein Wunder, denn diese beeindruckende Region mit seiner einzigartigen Wasserwelt, den schwimmenden Märkten und der üppigen Vegetation hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Für viele Reisende bildet allerdings Ho Chi Minh Stadt, früher das legendäre Saigon und heute größte Stadt Vietnams und dessen heimliche Hauptstadt, den ersten Berührungspunkt mit dem ostasiatischen Land.

Ein Kulturschock

Wer das Flughafengelände verlässt, sieht sich auf den ersten Blick einer Kultur gegenüber, die der Deutschlands diametral entgegensteht. Ho Chi Minh Stadt, benannt nach dem ehemaligen Revolutionsführer und Präsidenten des Landes, ist vor allem laut, quirlig und heiß und für viele Europäer ein Kulturschock. Zwischen sieben und acht Millionen Menschen. Es ist ein kaum fassbarer Kontrast zu der üppigen Natur oder den landwirtschaftlichen Flächen Vietnams – etwa den Reisterrassen im Hochland bei Sapa – oder der spektakulären Seenlandschaft der berühmten Ha Long-Bucht.

Alles wächst unaufhaltsam

Vor allem der Verkehr: Die Autos stehen, denn 80 Prozent der Verkehrsteilnehmer nutzen Mopeds und es werden immer mehr, denn die Wirtschaft wächst und damit auch die Nachfrage nach allen erdenklichen Dienstleistungen. Ho Chi Minh Stadt ist eine faszinierende Metropole, die wesentlich durch die französische Besetzung des Landes geprägt wurde. So ist es kein Wunder, dass inmitten der asiatischen Baukultur immer noch auffällige Gebäude europäischer Kultur zu finden sind, und hier und dort möglicherweise auch noch französisches Flair.

Metropole im Norden: Hanoi

Ein absoluter Magnet für Reisende ist auch Hanoi, die Hauptstadt Vietnams, eine der beeindruckendsten und bedeutendsten Städte Südostasiens. Im Stadtbild selbst erinnert nur noch wenig an den verheerenden Krieg Nordvietnams gegen die USA. Allerdings widmen sich zahlreiche Museen diesem Thema und bieten Touristen die Chance, sich ausführlich damit zu befassen. Die historische Altstadt Hanois lässt sich über die kleinen Straßen, die kreuz und quer hindurch führen, wunderbar zu Fuß erschließen. Dabei stoßen die Gäste dieses Landes praktisch an jeder Ecke auf die einzigartige Kultur des Landes, ihre bemerkenswerte Küche, aber auch – etwa bei den alten französischen Kolonialbauten – auf Erinnerungen an die Geschichte.

Ursprüngliches Vietnam: das Mekong-Delta

Etwas völlig anderes als diese großen, turbulenten Städte ist das Mekong-Delta im Süden, eine Region, die kaum jemand auslässt, der das Land bereist. Hier, im Flussdelta, erlebt der Tourist das ursprüngliche Vietnam. Der Mekong entspringt in Tibet, mündet im südchinesischen Meer und teilt sich im Delta in unzählige Flussarme. Die Menschen haben diese Flussarme durch Kanäle verbunden und so Landwirtschaft möglich gemacht. Reisfelder, Fischfarmen, Obst- und Gemüseanbau prägen die Landschaft.

Gefährdete Natur

Die nicht landwirtschaftlichen Gebiete durchziehen neben Mangrovensümpfen eine abwechslungsreiche, vielfältige und farbenprächtige Natur. Mehr als 1000 Tierarten leben im Mekongdelta, ein Hotspot der Artenvielfalt. Die es allerdings zu schützen gilt, und zwar in ganz Vietnam. Nur noch etwa 20 Prozent Vietnams sind bewaldet. Ein Rückgang, der nicht zuletzt durch den Vietnamkrieg ausgelöst wurde – durch Bombenabwürfe, Rodungen und den Einsatz von Napalm und des Entlaubungsmittels Agent Orange durch die Amerikaner. Hinzu sorgen auch Kaffeeplantagen und ein hoher Verbrauch an Brennholz für den Rückgang des Waldes und damit auch der Artenvielfalt. Letztlich machen sich wie überall auch in Vietnam Klimawandel und der boomende Tourismus bemerkbar, und das Thema Ökokultur gewinnt an Gewicht. Viele Touristen bevorzugen deshalb faire und klimaneutrale Erkundungen durch Vietnam, wie etwa ausgewiesene Natur-, Aktiv- und Erlebnisreisen.

Paradiesische Küste

Nicht nur Festland-Vietnam bietet eine grandiose Natur und Landschaft, auch die Inseln haben es in sich. Hier ist das Wasser kristallklar und türkisblau, der Strand endlos und voller Palmen. Die größte Insel Vietnams ist Phu Quoc, deren Einwohner früher von der Herstellung der legendären Fischsauce Nuoc Mam und dem Anbau von Pfeffer lebten. Mittlerweile hat der Tourismus die Insel erreicht. Für Taucher und Schnorchel-Fans gibt es vor den vorgelagerten Inseln ebenso viel zu sehen wie für Wanderfreunde im Dschungel des Inselinneren. Doch nicht nur Phu Quoc ist unter den Touristen beliebt – viele andere Inseln rund um Vietnam haben ebenfalls ihre Fans.

Spektakuläre Inselwelt: Die Ha Long Bucht

Foto: stock.adobe.com © Nicholas # 175652261

Fotos von dieser stimmungsvollen romantisch anmutenden Landschaft haben vermutlich die meisten schon gesehen. 1600 Größere und kleinere von Höhlen durchzogene und kraftvollem Grün und tropischen Pflanzen bewachsene Inseln, die aus grünschimmerndem Wasser aufragen: Die Ha Long Bucht, ein Sehnsuchtsort für viele, die dort gewesen sind. Die Bucht, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, liegt in der Provinz Quang Ninh in Nordvietnam, keine 200 Kilometer von Hanoi entfernt. Eine Bootsfahrt durch die Bucht ist die einzige Chance, sich den Inseln mit ihren herrlichen Stränden, Höhlen und Grotten zu nähern.

Die Kaiserstadt

Als Vietnam noch Kaiser hatte – in der Zeit vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis 1945 – residierten sie hier, in der Kaiserstadt Hue, die damals die Hauptstadt des Landes war. Hue ist bis heute das buddhistische Zentrum des Landes und eigentlich ein „Muss“ für alle Touristen, die sich für die Kulturgeschichte Vietnams interessieren. 300 Tempel und Pagoden finden sich in der alten Kaiserstadt, die allerdings während der Indochina-Kriege schwere Beschädigungen davontrug – insbesondere bei der Bombardierung 1968. Seit 1993 zählt die Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Die Zitadelle

Vieles ist inzwischen wieder aufgebaut und saniert. Was früher allein dem Kaiser vorbehalten war, die verbotene purpurne Stadt, bildet heute das Zentrum Hues, ein Stadtviertel, von einer Mauer und einem Graben geschützt, ein Areal mit einer Vielzahl von Pavillons und Pagoden, Gärten und Teichen, dem kaiserlichen Theater und der Bibliothek.

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