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Das Eivind Aarset Quartet beim Norwegian Digital Jazz Festival

Eivind Aarset beim Norwegian Digital Jazz Festival
Eivind Aarset (Foto: Per Ole Hagen)

Eivind Aarset liebt das Experiment. Bei dem Konzert seines Quartetts beim Norwegian Digital Jazz Festival ist es manchmal nur schwer zu glauben, dass bloß vier Musiker auf der Bühne stehen.

Die Zeit während der Corona-Pandemie habe er dazu genutzt, mehr Zeit in seinem Studio zu verbringen, erzählt Eivind Aarset. Dass er sich dort wohlgefühlt hat, ist kein Wunder: Die Musik des Gitarristen lebt vom Experiment, der Erkundung neuer Sounds und der Zusammenführung vermeintlicher Gegensätze.

Seine Karriere hat Aarset in einer Metalband begonnen, Elemente dieser Musik sind, wenn auch in einer deutlich moderateren Form, noch immer in seinen Kompositionen enthalten. Rock- und Noisesounds, aber auch fein gesetzte elektronische Klänge, verleihen den Stücken seines Quartetts ein extrem großes dynamisches Spektrum.

Live wirkt es bei den Konzerten des Quartetts häufig so, dass mehr als nur vier Musiker auf der Bühne stehen würden. Durch den Einsatz von Soundeffekten treten Klänge hinzu, die manchmal nur schwer einem der Instrumente auf der Bühne zuzuordnen sind. Durch die langsame Entwicklung der musikalischen Ideen kommt der Musik zudem eine starke meditative Qualität zu.

Aarset ist selbst als Session-Cat bekannt: Er spielte unter anderem mit Nils Petter Molvær, Ray Charles, Cher, Laurie Anderson, Bill Laswell und Jon Hasell. Aber auch als Solomusiker und Bandleader traf Aarsets Arbeit auf viel Lob. Sein 1998 erschienenes erstes Soloalbum wurde von der New York Times sogar als „eines der besten elektrischen Jazzalben nach Miles Davis“ beschrieben, sein 2012 veröffentlichtes „Dream Logic“ wurde von Jazzwise als bedeutendstes norwegisches Jazzalbum seit Molværs „Khmer“ bezeichnet.

Das Konzert des Eivind Aarset Quartets ist seit dem 5. 11. auf der Website des Norwegian Digital Jazz Festivals abrufbar. Ebenfalls dort können Eintrittskarten sowie Wochen- und Festivalpässe gekauft werden. Zusätzlich zu dem Auftritt im Osloer Klub Sentralen gibt es auch ein Interview mit Eivind Aarset auf der Website.

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