Element of Crime: K!N präsentieren
K!N präsentieren
5. 5., 20 Uhr, Docks
Die Metaphern sind auf „Psycho“ (Motor), dem neunten Album von Element of Crime, etwas zahmer ausgefallen. Aber auch so verfertigt die Band um Sänger Sven Regener den poetischsten Deutschpop weit und breit: kaputte Zirkusmusik mit Swing und Groove zu meist traurigen Gedankenspielen.
KULTUR!NEWS: Sven, an sich gehört eure Musik doch in die Stadt und nicht aufs platte Land vor Köln, wo Ihr das Album aufgenommen habt …?
Sven Regener: Man muß nicht unbedingt in Berlin stehen, um auf die Idee für ein Lied zu kommen. So einen direkten Zusammenhang zwischen einem bestimmten Akkord und einem bestimmten Typ von Altbauten gibt es dann doch nicht. Wir sind natürlich alle irgendwann mal in die Großstadt gezogen, weil wir es lieber mögen – ich wollte immer in einer Stadt mit U-Bahn wohnen.
K!N: Die zu erwartende melancholische Gemütsverfassung spricht aus jedem der neuen Lieder. Könnt Ihr nur diese Art von Song?
Regener: Das Jammern hat natürlich seinen Stil, da kann man machen, was man will. Eine Band existiert ja nun, weil sie diesen Stil hat; das macht sie unverwechselbar. Ich finde es abgeschmackt zu sagen: Hallo, wir sind ganz anders, als ihr immer gedacht habt. Wir sind dafür da, Element of Crime zu sein. Einer muß es ja tun, also machen wir das.
K!N: Laden die Lieder nicht zu einer sehr romantisierenden Weltsicht ein?
Regener: Wenn ich darüber nachdenken sollte, was denn eine romantische Sichtweise der Welt ist im Gegensatz zu anderen Sichtweisen, würde ich sagen: Es hat mit dem Bedürfnis zu tun, daß das Ganze einen Sinn haben möge, daß es etwas Tieferes gibt als essen, trinken, schlafen. Es ist nicht Eskapismus, sondern ein menschliches Grundbedürfnis. Sonst wüßte man nicht, wozu der ganze Scheiß eigentlich gut sein soll. Es gibt keine Hoffnung außer in der Liebe. Das klingt wahnsinnig kitschig, aber ich steh‘ dazu. Das ist meine eigene verdammte persönliche Wahrheit.
Interview: Rolf von der Reith