Elfriede Jelinek: „Prinzessinnendramen“ in der Premiere

In „Prinzessinnendramen – Der Tod und das Mädchen I-III“ von Elfriede Jelinek geht es für Schneewittchen und Co nicht gerade märchenhaft zu – und das wirft grundlegende Fragen auf.
Das Theater Bonn zeigt ab 16. April in einer Streaming-Premiere das Stück „Prinzessinnendramen – Der Tod und das Mädchen I-III“ von Elfriede Jelinek. Darin hält die renommierte Autorin konventionellen Rollenbildern, Figuren und Motiven in Märchenerzählungen einen Spiegel vor und konfrontiert sie mit Geschlechterklischees und männlich dominierten Denkmustern.
Elfriede Jelinek zeigt Unvereinbarkeiten auf
In den drei Teilen der ironisch erzählten Prinzessinnendramen verkörpern drei männliche Schauspieler jeweils eine klassische Märchenfigur: Schneewittchen, Dornröschen und Rosamunde. Doch anders als im herkömmlichen märchenhaften Narrativ geht hier nicht alles gut für die Prinzessinnen aus. Hilfe vom rettenden Prinzen erwarten sie trotzdem nicht – sie sind auf sich allein gestellt und wollen eigenständig vorankommen. Dass dies dank der vorgefertigten Strukturen der Märchenmotive nicht so einfach möglich ist, wird ihnen zum Verhängnis. Elfriede Jelinek zeigt mit ihrem Stück einmal mehr die Ungleichheiten, Unvereinbarkeiten und Ungereimtheiten zwischen Macht und Geschlechtermentalität auf.
In der Inszenierung von Charlotte Sprenger spielen Markus J. Bachmann, Christian Czeremnych und Sören Wunderlich. Das Theater Bonn zeigt „Prinzessinnendramen – Der Tod und das Mädchen I-III“ kostenlos als Streaming-Premiere am Freitag, den 16. April ab 19.3o Uhr. Der Stream ist anschließend 48 Stunden auf Theater Bonn – Digital abrufbar.
Alle weiteren Informationen zum Theater Bonn und dem Spielplan gibt es auf der Theater-Website.