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„Eternauta“: Tödlicher Schnee in Buenos Aires

Die argentinische Endzeitserie „Eternauta“ kann auf Netflix gestreamt werden.
Die argentinische Endzeitserie „Eternauta“ kann auf Netflix gestreamt werden. (Foto: © 2023 Netflix , Inc)

Wenn im argentinischen Sommer Schnee fällt, ist was faul. Doch was dann in der Endzeitserie „Eternauta“ bei Netflix passiert, lässt einem beim Zuschauen das Blut in den Adern gefrieren.

In der einen Minute stehen sie noch auf der Straßenkreuzung in Buenos Aires und cornern oder demonstieren gegen Beschlüsse der Regierung. Dann fallen die Menschen einfach tot um. Nur wer sich in einer geschlossenen Wohnung aufhält, überlebt. „Eternauta“ kommt fast wie eine Zombieserie daher, so schnell kollabieren Zivilisation und Gesetz, während sich Banden bilden. Dazwischen versuchen einzelne Menschen oder kleine Gruppen, einfach zu überleben. Die argentinische Serie „Eternauta“ kann bei Netflix gestreamt werden.

Als es an einem Sommerabend in Buenos Aires zu einem Temperatursturz mit starkem Schneefall kommt und alle Menschen auf den Straßen der argentinischen Hauptstadt tot zusammenbrechen, spielt der vom argentinischen Star Ricardo Darín („Offenes Geheimnis“) gespielte Juan Salvo gerade mit seinen Kumpels in der Wohnung eines Freundes Karten. Durchs Fenster sehen sie zunächst das Schneetreiben und kurze Zeit später, wie Menschen auf der Straße und auf Fahrrädern tot umfallen, Autos liegenbleiben oder kollidieren. Außerdem fällt in der gesamten Stadt der Strom aus. Am nächsten Morgen zieht Juan – dick und luftdicht verpackt und mit der einzigen in der Wohnung befindlichen Gasmaske auf dem Gesicht – los, um seine Tochter zu suchen und Lebensmittel sowie Hilfe zu organisieren. Er findet eine apokalyptische Stadt vor, in der sich schon erste Banden gebildet haben und Supermärkte geplündert werden. Auch in der Wohnung des Freundes kommt es zu immer mehr Unstimmigkeiten, weil man keine Einigung erzielen, kann wie denn nun mit dieser katastrophalen Situation umzugehen sei. Bald stellt sich heraus, dass, wer noch ein altes Auto ohne viel Computertechnik besetzt, im Vorteil ist: Diese Autos fahren noch, während alle modernen Autos ohne Ausnahme den Geist aufgaben.

Héctor G. Oesterheld hat die gleichnamige Graphic Novel ab 1957 geschrieben, Francisco Solano Lopez sie illustriert. Seit 1968 wird mit den Rechten zur Verfilmung des Stoffs gehandelt, doch nie wurde eine Verfilmung umgesetzt. Immer wieder scheiterten die Pläne an fehlender Finanzierung, oder die Familie Oesterheld als Rechteinhaberin war mit dem Drehbuch nicht einverstanden. Seit 2018 stand Ricardo Darín als Hauptdarsteller einer möglichen Serie fest, während Regisseur Bruno Stagnaro schon seit 2003 mit dem Projekt liebäugelte, aber auch immer wieder an der Finanzierung scheiterte. Im Jahr 2018 fanden erste Gespräche mit der Prodkuktionsfirma sowie den Erben statt. Kurz vor dem Corona-Lockdown im Jahr 2020 gab Netflix bekannt, die Serie produzieren zu wollen, doch die Pandemie machte einer schnellen Umsetzung erneut einen Strich durch die Rechnung. Letztlich war es dann aber genau die Pandemie, die die Nutzung leerer Straßen in Buenos Aires für einen digitalen Scan der Stadt ermöglichte, vor deren Hintergrund dann die Szenen gedreht wurde. Die Dreharbeiten selbst fanden 2023 statt, die Postproduktion dauerte schließlich noch einmal eineinhalb Jahre. Francisco Ramos, Vizepräsident für lateinamerikanische Inhalte bei Netflix, bezeichnete die Serie als „eines der ehrgeizigsten lateinamerikanischen Projekte in spanischer Sprache, das je gemacht wurde“.

 

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