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Eystein Hanssen: Knochen

Spröde, das beschreibt die Polizistin Elli Rathke ganz gut. Die Norwegerin, deren Mutter aus Thailand stammt und deren Schwester vor vielen Jahren ermordet wurde, kann sich wirklich gut aufregen über die Ungerechtigkeiten dieser Welt – und dabei gern noch einen auf taff und unnahbar machen, schließlich ist sie Single, hat einen großen Hund und kann Karate. Dass ein Fall, bei dem es um Kinder und bedrohte Tiere geht, bei ihr also den Moralturbo anschmeißt, versteht sich von selbst. Aber natürlich ist es auch diese anfangs so nervtötende Verbissenheit, die den Fall erst richtig in Fahrt bringt bis er dann als unaufhaltsame Thrillerlawine zum großen Finale rollt. Am noch recht bedächtigen Anfang steht ein Knochenfund in einem alten Erdkeller, der für ein (kopfloses!) Kinderskelett gehalten wird, sich dann als Affe erweist und bei genauem Hinsehen doch Kinderknochen enthält. Ein echtes Rätsel – das von einem verborgenen Tunnel in der Nähe und den Nazikisten, die die Geheimtür dazu verdecken, nur noch rätselhafter gemacht wird. Nach „Totenmaler“ ist es der zweite Rathke-Krimi des Osloer Autor Eystein Hansen.

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