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„Fatal Crossing – Der Fall Lisbeth und Lulu“: Entschleunigte Krimiserie aus Dänemark

Nora Sand schaut enttäuscht auf eine außerhalb des linken Bildrands stehende Person.
Nora Sand (Marie Jondal) verliert ihre Stelle als renommierte Journalistin (Foto: SWR/2023 Shuuto Arctic AS)

Erst ein anonymer Brief mit Bildern von Vermissten in ihrem Briefkasten, dann erneute Entführungen in ihrem Heimatdorf: Kann die Journalistin Nora Sand den Fall allen Widerständen zum Trotz aufklären?

Ein Sex-Skandal: Die Journalistin Nora Sand (Marie Jondal) verliert nach öffentlicher Enthüllung ihrer Affäre mit einem umstrittenen Millionär ihre Stelle und kehrt in das kleine skandinavische Örtchen ihrer Kindheit zurück. Wieder bei ihrem Vater eingezogen, wird ihr bewusst, wie tief sie gefallen ist. Vor kurzem noch bekannte Journalistin in der Großstadt, jetzt wieder Lokalreporterin. Und dann ist da noch das zerrüttete Verhältnis zu ihrem Vater und dem mittlerweile zum Polizisten gewordenen Andreas (Jesper Paasch). Die Geschichte nimmt schließlich Fahrt auf, als Fotos von zwei längst als vermisst gemeldeten Mädchen aus unbekannter Quelle in Noras Briefkasten landen. Kurz darauf verschwinden erneut Mädchen in ihrem Ort. Nora beschließt, der Sache nachzugehen, doch stößt sie auf Widerstand seitens der Polizei, die den alten Fall um die vermissten Mädchen nicht wieder aufrollen will. Steckt ein Netzwerk mächtiger Männer dahinter, die alles daran setzten, die Wahrheit zu verbergen?

„Fatal Crossing“ läuft ab jetzt auf Arte und kann jederzeit in der Arte-Mediathek gestreamt werden.  Es handelt sich – die Einschätzung erfolgt nach zwei gesichteten Folgen – um eine packende und gleichzeitig melancholische skandinavische Krimiserie, die mit Action geizt, dafür aber mit einer dichten, emotionalen Atmosphäre fesselt. Während Marie Jondal in ihrer Rolle als Nora überzeugt, wirkt Jesper Paasch als Andreas leider etwas steif und eindimensional. Stilistisch ist die Serie ein Genuss für Liebhaber ruhiger, tiefgründiger Erzählweisen. Die kühle, bläuliche Farbpalette und die minimalistisch eingesetzte Musik verstärken die generell bedrückende Stimmung. Statt schnellen Schnitten oder spektakulärer Action setzt die Serie bewusst auf langsames Tempo, was sie zu einem eher zähen, aber dennoch eindringlichen Erlebnis macht. Die Bildsprache spiegelt die Isolation und Kälte des skandinavischen Settings wider und unterstreicht das Thema der unterdrückten Wahrheiten und Geheimnisse. Ein echter Wermutstropfen ist jedoch die deutsche Synchronisation. In der Arte-Mediathek fehlt leider eine Originalversion mit deutschen Untertiteln.

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