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FFT Düsseldorf: Drei frische Produktionen im November im KAP1

Die Theater- und Peformancestücke „Südwärts“, „Hundred Toasts“ und „MOONSTRUCK: in praise of shadows“ sind alle auf ihr Weise faszinierend.

Gerade hat das FFT Düsseldorf seine neue Spielstätte im KAP1 eröffnet, da geht auch schon das aktuelle Bühnenprogramm los. Mit den drei Theaterstücken und Performances „Südwärts“, „Hundred Toasts“ und „MOONSTRUCK: in praise of shadows“ stehen drei Höhepunkte an.

In der Premiere von Südwärts greifen die Düsseldorfer Regisseurin und bildende Künstlerin Marlin de Haan und ihre Mitstreiter:innen die Imperial Trans-Antarctic Expedition (1914–1917) von Ernest Shackleton auf. Der hatte sein Team trotz der Tatsache, das Expeditonsschiff vom Eis zerdrückt wurde unter widrigsten Umständen nach Hause geführt. Shackleton hat seine Crew hinsichtlich Herkunft, Bildung und Persönlichkeit aus höchst unterschiedlichen Menschen zusammengesetzt und so vor der Katastrophe retten können.Das Team dieser theatralen Expedition soll sich ebenfalls durch ein durchmischtes Team-Building, eine gute Ausrüstung und den gemeinsamen Spirit auszeichnen. De Haan und ihre Kolleg:innen gehen gemeinsam mit den Teilnehmer:innen vom neuen Zuhause des FFT im KAP1 auf eine theatrale Fahrt in den Düsseldorfer Stadtraum: Ein Team aus Reisebegleiter:innen und Zuschauer:innen macht sich gemeinsam auf den Weg südwärts. Auf der Suche nach den weißen Flecken der Stadt: Urban Exploring (in Düsseldorf).

Südwärts läuft im FFT Düsseldorf vom 10. bis 14. November, Tickets gibt es hier.

Bei Hundred Toasts der slowenischen Gruppe Via Negativa ist das Publikum aufgefordert, anzustoßen und all dem zuzuprosten, was Menschen zusammenbringt. Für jede Aufführung von Hundred Toasts werden neue Toasts geschrieben, abhängig vom kulturellen, nationalen oder politischen Kontext des Festivals, der Ausstellung oder des Veranstaltungsortes der Produktion. Hundred Toasts wurde in Polen uraufgeführt, wo es der Geburtsfeier des polnischen Theaterregisseurs und bildenden Künstlers Tadeusz Kantor gewidmet war. In Slowenien waren die Toasts der Feier des Todes des slowenischen romantischen Dichters France Prešeren und der Kultur, die auf seinem Grab gedeiht, gewidmet. In Rom wurde Dante Alighieri und seinen neun Höllenkreisen zugeprostet. In New York wurden Toasts der Vaterfigur der amerikanischen Demokratie gewidmet: George Washington. In Zagreb feierte Via Negativa das Erbe des jugoslawischen Regimes, verkörpert in der Figur seines Gründers und Zerstörers, Josip Broz Tito. Die letzten Toasts waren den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der polnischen Unabhängigkeit und dem derzeitigen polnischen Ministerpräsidenten Jarosław Kaczyński gewidmet.

Hundred Toasts läuft am 11. und 13. November im FFT Foyer. Tickets gibt es hier.

Die internationale Koproduktion MOONSTRUCK: in praise of shadows von Ariel Ephraim Ashbel & Friends feiert am 12. November seine Düsseldorf-Premiere und nimmt in einer tosenden Show voller kosmischer Wetterwechsel, den kolonialistischen Expansionsdrang der westlichen Kultur kritisch in den Blick. Auf einer wahnwitzigen Reise durch ein zerklüftetes Terrain sich widerspiegelnder Flächen, die ebenso seltsam wie humorvoll ist, begegnen sich die Licht – und Schattenseiten der terrestrischen Mondsucht. Inspiriert vom Essay „In Praise of Shadows“ (1933) des japanischen Autors Jun’ichirō Tanizaki,zelebrieren Ariel Efraim Ashbel & friends das performative Potenzial der Dunkelheit, ihrer Texturen und Nuancen, in einem Zusammenspiel von Performer:innen, Licht, Objekten und Sound. Das Publikum erwartet eine wilde Collage aus Bildern, Körpern, Lichtern und Klängen, in der der Raum zum Hauptakteur wird. Als abstraktes, performatives Konzert wird MOONSTRUCK: in praise of shadows auf eigenartige Weise zwischen dem Unheimlichen und dem Erfüllenden oszillieren.

MOONSTRUCK: in praise of shadows läuft am 12. und 13. November. Tickets gibt es hier.

Bei allen Veranstaltungen im FFT gilt bis auf Weiteres die 2G-Regel.

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