Flying Lotus: Flamagra
Fünf Jahre nach "You’re dead" klingt Elektro-Avantgardist Flying Lotus zugänglich wie lange nicht – auch dank illustrer Gäste wie Solange, David Lynch oder Denzel Curry.
Fünf Jahre sind vergangen seit seinem bis dato letzten Album „You’re dead“. Fünf Jahre, in denen sich Steven Ellison alias Flying Lotus als Filmregisseur, Labelbetreiber und Produzent für Kendrick Lamar oder Thundercat verdingt hat. Nun also „Flamagra“, auf dem der umtriebige Elektro-Innovator mit einer Gästeliste aufwartet, die opulenter kaum möglich wäre: Ob David Lynch, Solange oder Denzel Curry – viele der derzeit relevantesten Künstler*innen hinterlassen auf dem Album ihre Fingerabdrücke, doch es liegt nicht nur an ihnen, dass Flying Lotus seinen dichten Flickenteppich aus HipHop, Jazz, IDM, Funk und gefühlt hundert anderen Einflüssen nicht nur nach Belieben ausfransen lässt, sondern ihn auch nach einem Muster gestrickt hat, das bei aller Komplexität leichter zu entwirren ist als zuletzt.
So zugänglich klang der Künstler seit dem 2010er-Meilenstein „Cosmogramma“ nicht mehr, und während er auf „You’re dead“ mit immer offeneren Freejazz-Ansätzen geflirtet hat, scheint „Flamagra“ auch eine Antwort auf die Frage zu liefern, wie sehr sich Flying Lotus an geschlosseneren Strukturen orientieren kann, um trotzdem noch nach nichts und niemand anderem zu klingen als ihm selbst. msb