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Frankfurter Buchmesse: Brennt wieder die Luft?

Das Gelände der Frankfurter Buchmesse
Frankfurt am Main, Deutschland. Frankfurter Buchmesse 2024. © Copyright: Domenic Driessen / Frankfurter Buchmesse Frankfurter Buchmesse GmbH Braubachstraße 16 60311 Frankfurt am Main press@buchmesse.com © Copyright-free for journalistic purposes only, no other rights are available. © Copyright frei nur fuer journalistische Zwecke. Keine Weitergabe an Dritte. Belegexemplar erbeten an: Frankfurter Buchmesse Presse- und Unternehmenskommunikation Frankfurter Buchmesse GmbH Braubachstraße 16 60311 Frankfurt am Main press@buchmesse.com (Foto: Frankfurter Buchmesse/Domenic Driessen)

Seit Jahren schon Streit über rechte Verlage, 2024 dann auch noch die Diskussionen über den Auftritt Italiens unter Meloni. In diesem Jahr sind nun die Philippinen in Frankfurt zu Gast.

„Ich habe die Kritik in den vergangenen Jahren gut verstanden“, sagt Juergen Boos. Doch der Direktor weist auch darauf hin, dass die Frankfurter Buchmesse dem Gesetz verpflichtet ist. „Wir sind ein Marktplatz, keine Jury für Inhalte. Solange Verlage sich auf legalem Boden bewegen, dürfen wir sie nicht ausschließen.“ Ein klares Zeichen will er aber sehr wohl setzen, indem die Buchmesse mit seinem Programm auch schwierige kulturpolitische Themen anspricht, für Vielfalt, Demokratie, das freie Wort eintritt.

Leiser, aber sehr eindringlich poetisch

„Italien war leidenschaftlich, streitbar – und das gehört zu diesem Land“, sagt er rückblickend über das vergangene Jahr. 2025 präsentieren sich vom 15. bis zum 19. Oktober nun die Philippinen als Ehrengast, doch auch da könnte es mit der Vergangenheit um das mittlerweile wegen seiner Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagte Ex-Staatsoberhaupt Rodrigo Duterte durchaus kontrovers zugehen. „Die Philippinen treten mit einer anderen Kraft auf: vielleicht leiser, aber sehr eindringlich poetisch“, vergleicht Juergen Boos. Zumal ihn weniger die Schlagzeilen als die Stimmen selbst faszinieren. „7 641 Inseln bedeuten auch: 7 641 Blickwinkel. Literatur wird da zum Bindeglied – sie erzählt von Brüchen, aber auch von Zusammenhalt.“

Welche Werke der philippinischen Literatur empfiehlt Buchmessen-Direktor Juergen Boos?

Im Zentrum Europas ist die philippinische Literatur weit unbekannter als etwa vergangenes Jahr die italienische. Vielleicht hat man noch von Nationalheld José Rizal und seinen Widerstandsromanen „Die Rebellion“ und „Noli me tangere“ gehört, die nun anlässlich der Messe in einer Neuauflage erscheinen, doch mit mehr als 100 geladenen philippinischen Autor:innen fällt das Angebot überbordend groß aus. Einstiegshilfe gibt es deshalb vom Direktor persönlich: „Sehr beeindruckt hat mich Jose Dalisays ,Killing Time in a warm Place‘, das nicht nur eine Familiengeschichte erzählt, sondern auch ein Stück philippinische Zeitgeschichte erfahrbar macht“. Und: „,Some People need killing‘ von Patricia Evangelista wiederum ist ein journalistisches Meisterwerk: schmerzhaft, präzise und voller Empathie.“ So in etwa könnten sie auch verlaufen, die Diskussionen auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.

Hier lesen Sie das komplette Interview mit Buchmessen-Direktor Juergen Boos

Wer wird am 13. Oktober in Frankfurt mit dem Deutschen Buchpreis 2025 ausgezeichnet? Der Roman „Haus zur Sonne“ von Thomas Melle steht auf der Shortlist

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