Warum der French Touch und Popmusik in Frankreich eng verbunden sind – French 79 im Interview
Extraterrestrische Welten, eine gute Dosis „French Touch“ und kleine, dicke Aliens spielen die Hauptrolle im neusten Video von French 79. Wir haben den Artist hinter dem Projekt kennengelernt.
Hinter dem Pseudonym French 79 steckt eigentlich Simon Henner. Neben seinem Bandprojekt als Gitarrist bei Nasser und ehemals als Producer für Kid Francescoli bekannt, sorgt der Franzose aus dem Großraum Marseille inzwischen mit seinem französischen Elektropop-Musikprojekt für Begeisterung: Nach der erfolgreichen Veröffentlichung seines ersten Albums „Olympic“ im Jahr 2016 hat das Multitalent nun eine neue Platte gemacht. Und auch hier sind die ersten Singleauskopplungen mal wieder ziemlich vielversprechend.
Hallo Simon, sag mal, wie kam es dazu, dass nach Kid Francescoli und der Mitgliedschaft bei Nasser aus dir French 79 wurde?
Ich wollte mich endlich mal allein auf der Bühne präsentieren. Ich habe schon drei Abenteuer in der Gruppe erlebt und meine Finger bei allen Projekten immer gerne überall drin. Außerdem ist es bei elektronischer Musik wesentlich einfacher, allein auf der Bühne zu performen als bei Rock oder Pop.
Elektronische Musik ist gerade in der Popkultur schwer angesagt – was hat dich zu deinem aktuellen Sound und dem Album „Joshua“ inspiriert?
Ich komme ja ursprünglich aus der Popkultur. Ich höre nach wie vor gerne Pop und produziere auch immer noch eine Menge Pop. Das ist also etwas, das zu meinem Innersten gehört. Zudem ist es ja so, dass wir in Frankreich besonders viel elektronische Musik machen, die die Codes der Popmusik aufgreift. Im Gegensatz zur elektronischen Musik aus Deutschland, die viel eher noch purer Elektro ist. Ich lasse mich also eigentlich weniger von Musik inspirieren, als eher von dem, was ich erlebe. Beim Komponieren von „Joshua“ habe ich versucht, alte Erinnerungen aus meiner Teenagerzeit noch einmal wachzurufen.
Schaut man sich das Video von Daniel Prince zum Track 4807 an, sticht es mit den niedlichen Aliens, Extraterrestrischem und einer kleinen Geschichte, die erzählt wird, aus deinen anderen Musikvideos hervor. Was kam das zustande?
Es war Daniel Prince selbst, der sich direkt an mich gewandt hat, um speziell zu diesem Track einen Clip zu drehen. Er hat mir den Vorschlag für das Video in einem Moment gemacht, in dem es perfekt zu meiner damaligen Stimmungslage gepasst hat. Das war während des ersten Lockdowns in Frankreich, und ich glaube, jeder hatte zu dem Zeitpunkt das Bedürfnis, dem Ganzen zu entfliehen und noch ein bisschen mehr zu träumen als sonst. Dieser Clip markiert das Ende von der Erzählung auf „Joshua“, wirft gleichzeitig aber auch neue Perspektiven auf …
Eine deiner nächsten Schritte ist deine Welttournee – es gibt auch einen exklusiven Deutschland-Termin in Berlin. Auf der ganzen Welt können sich also Menschen mit deiner Musik identifizieren. Woher kommt das?
Dafür muss ich den Pionieren der französischen elektronischen Musik danken, wie Jean Michel Jarre, Pierre Henry, Daft Punk, Air und vielen anderen, die französischen Elektro erst richtig international gemacht haben. Ich denke, dass der „French Touch“ eine ganz besondere Identität mitbringt, indem er bestimmte Codes aus anderen Musikstilen wie Rock oder Pop in die elektronische Musik einfließen lässt. Genau das ist es, was die Identität dieser Musikrichtung ausmacht!
Welche persönlichen Ziele hast du neben dem Tourerfolg aktuell noch, oder lebst du lieber im Moment und schmiedest noch keine Pläne für die Zukunft?
Wie alle Musiker habe ich vor allem eine Sorge: dass all das eines Tages plötzlich aufhört. Das einzige Projekt, das mir bleibt, ist also, weiter Musik zu produzieren, weiter Alben zu veröffentlichen, für mich selbst oder für andere Künstler, und so viele Konzerte wie möglich zu geben.
Alle Tourtermine von French 79 – mit Live-Gig in Berlin
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