Für immer jung?: „Für immer Adaline“ in der ARD
Die junge Adaline ist nach einem Unfall unsterblich - das macht es schwer für sie, sich langfristig zu verlieben. Doch der charmante Ellis ist besonders hartnäckig …
Jugendliches Aussehen bis ins hohe Alter? Was uns die Anti-Aging-Industrie verspricht, hat Adaline Bowman (Blake Lively) erreicht. Allerdings unfreiwillig und ohne Kosmetik: 1935 verändert sich bei einem Autounfall ihr Genmaterial, wodurch ihr Körper nicht mehr altert. Um ihr Geheimnis zu wahren, wechselt Adaline alle paar Jahre ihre Identität, langjährige Beziehungen sind für sie unmöglich. Trotzdem erobert der hartnäckige Ellis (Michiel Huisman) ihr Herz. Doch als Adaline einwilligt, seine Eltern kennenzulernen, droht ihre wahre Identität ans Licht zu kommen …
Mit seinen Science-Fiction-Elementen ist der Liebesfilm eine angenehme Abwechslung zu den üblichen Boy-meets-Girl-Streifen. Ganz nebenbei kritisiert Regisseur Lee Toland Krieger den Jugendwahn in Hollywood: Tränen kullern über Adalines faltenloses Gesicht, denn sie wünscht sich nichts mehr, als zu altern – ewige Jugend als Bürde. Keine neue Idee („Das Bildnis des Dorian Gray“, „Der Tod steht ihr gut“), aber eine Erinnerung daran, dass graue Haare mehr als in Ordnung sind. Allerdings sind Kriegers Hauptfiguren etwas zu perfekt geraten: Ellis investiert sein Vermögen in soziale Projekte und rezitiert Weltliteratur, während Adaline unzählige Sprachen beherrscht und alle „Trivial Pursuit”-Fragen beantworten kann. Ganz ohne unerreichbare Ideale geht es in Hollywood eben doch nicht. kes