„Gangs of London“: Gewaltige Staffel 2 auf Sky Atlantic und Wow
|Auf Sky Atlantic und Wow kommt jetzt Staffel 2 der Serie „Gangs of London“, die der ersten Staffel an Gewalt in nichts nachsteht.

Was für ein Einstieg in die zweite Staffel von Gangs of London! Zunächst hat Waleed Zuaiter („Bagdad nach dem Sturm“, „Altered Carbon“) einen mehrminütigen Auftritt als noch namenloser zynischer, sadistischer Killer in London, der von einer Gruppe von Waffenhändlern wissen will, wer ihnen den Laster voller MPs verkauft hat, dann kommt der schnelle Schnitt in eine Wäschere in Istanbul: Dort sieht eine zurückweichene (und deshalb für die gewalttätigen Vorgänge in ihrem Rücken nahezu blinde) Kamera immer mehr verletze oder tote Menschen und weitere, die sich verzweifelt wehren oder gerade erst angegriffen wurden. Irgendwann ist Elliot Finch (Ṣọpẹ Dìrísù, Foto) schwer kämpfend im Bild, und man ahnt, dass die ganze Sauerei auf sein Konto geht. In einem brutalen, kräfteraubenden Kamf mit einem ihm an Stärke weit überlegenem Gegner gelingt es ihm, diesen zu erdrosseln. Finch macht ein Foto von der Leiche und schickt es ab. Der Tod dieses Mannes war offensichtlich sein Auftrag.
„Gangs of London“: Gewalt ist harte Arbeit
Wir befinden uns ziemlich genau ein Jahr nach den Ereignissen aus der ersten Staffel von Gangs of London. (Sky Atlantic und Wow). Die Wallace-Dumani-Herrschaft in Londons Unterwelt ist Vergangenheit, die neue Hierarchie aber wird nicht durch demokratische Wahlen hergestellt. Wie ein Unterdruck in der Atmosphäre ein Sturmtief nach sich zieht, so zieht auch ein Vakuum im Machtgefüge der Unterwelt ausgleichende Stürme nach sich. Doch wie sehen sie aus, und wer sind die Protagonisten?
Gangs of London ist eine Krimiserie, die nicht vor expliziten Gewaltszenen zurückschreckt. Und diese Gewalt wird meist als verdammt anstrengende, bis an die Leistungsreserven gehende Arbeit gezeigt. Die Serie switcht nach gut 15 Minuten zurück nach London, wo die Größen der Londoner Unterwelt zusammenkommen, die nach der ersten Staffel noch leben. Koba, der vorhin noch namenlose Killer aus den ersten Minuten, stößt dazu, knallt ein paar der sichergestellten Waffen auf den Tisch und macht deutlich, dass es ein Waffenmonopol in Londons Unterwelt gibt, gegen das niemand in der Szene verstoßen darf. Diese Drohung hat Konsequenzen, die bis in die friedlichen Villen der Gangsterbosse reichen, wo ihre kinderreiche Familien wohnen, die plötzlich nicht mehr sicher sind. Und jetzt zeigt sich auch, dass sich Gangs of London in Staffel 2 nicht von Staffel 1 unterscheidet: Kaum ist die Sonne untergegangen, verwandelt sich die idyllische Villa in ein Klaustrophobie verursachendes Gefängnis, in dem selbst die Überwachungskameras keine Sicherheit bringen, sondern ausschließlich düstere Botschaften. Und dann ist nicht mal mehr der Panic Room sicher. Wenn es so weitergeht wie in Folge eins der achtteiligen Staffel, sollte man sich die Serie nur häppchenweise zu Gemüte führen.
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