Gerd Dudenhöffer
Im Spröden liegt sein spezieller Charme, irgendwo zwischen Mr. Bean, Monsieur Hulot und Loriot.
Er ist seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten Komödianten Deutschlands. TV-Quoten-Star, seit Herbst 1998 auch als Buchautor erfolgreich. Zum ersten Mal hat der Saarländer nun ein Theaterstück geschrieben, bei dem er selbst Regie führt und natürlich auch seine Familie mitbringt. citymag sprach mit Gerd Dudenhöffer über Heinz Becker.
citymag: Herr Dudenhöffer, seit über 20 Jahren gibt es nun ihr Bühnen-Alter-Ego Heinz Becker. Wo bekommen Sie immer neue Inhalte, neuen Stoff her?
Gerd Dudenhöffer: Da kann ich nur sagen: Sobald es hell wird, wird der Alltag wach. Es genügt oft, wenn man einfach nur sich selbst und den Leuten zuguckt. Es sind ja nie spektakuläre Themen, die ich anpacke. Was mich mehr reizt sind die Geschichten, bei denen man eigentlich vermuten würde, man könnte gar nichts daraus machen.
citymag: Besteht nicht die Gefahr, den realen Bezug zum Leben zu verlieren, wenn man ständig mit derselben Figur auf Tournee ist?
Dudenhöffer: Nein, ich bin ja gerade dadurch, dass ich viel auf Tour bin, täglich der Realität ausgesetzt. Es ist auch nicht so, dass ich den Heinz Becker deswegen immer neu erfinden müsste. Es gibt natürlich Situationen, in die ich ihn hineinkonstruieren muss, aber das Leben um mich herum passiert nun mal und dem schaue ich einfach intensiv zu.
citymag: Wieviel Prozent Gerd Dudenhöffer stecken eigentlich in Heinz Becker?
Dudenhöffer: Das weiß ich nicht. Das müssten Sie meine Frau fragen, die kann das besser beurteilen. Aber im Ernst: Der Heinz Becker ist ja eigentlich eine Persiflage von uns allen, also insofern steckt in dem Becker auch Dudenhöffer.
citymag: Erleben Sie bei Ihren Tourneen so etwas wie ein Nord-Süd-Humor-Gefälle?
Dudenhöffer: Nein, ich persönlich merke beim Hamburger oder Stuttgarter Publikum keinen Unterschied. Ich hüte mich eher davor, da einen Unterschied reinzuinterpretieren, denn das Publikum reagiert immer unterschiedlich, ob das nun in der Hochburg Mainz oder sonstwo ist.
Interview: Jürgen Spieß