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Gerhard Polt, die Well-Brüder & Die Toten Hosen: Party Forever

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Gehen zum wiederholten Mal gemeinsam mit den Well-Brüdern und Gerhard Polt auf Tour: Die Toten Hosen (Foto: Bastian Bochinski)

Gerhard Polt, die Well-Brüder & Die Toten Hosen sind gemeinsam auf Tour. Diesmal präsentiert die ungleiche Truppe ihren Fun-Punk und ihre bayerische Volksmusik unter dem Motto „Forever – Eine kulturelle Zumutung“.

Die Toten Hosen, Gerhard Polt & die Well-Brüder: Anarchodiversität

Seit Jahrzehnten eine Tradition: Gerhard Polt, seine Freunde, die Well-Brüder sowie Die Toten Hosen gehen wieder gemeinsam auf Tournee. Auftritte in dieser Konstellation – hier Punkrock, da Volksmusik mit kritischen Texten sowie kabarettistische Nummern von Gerhard Polt – gibt es nur alle paar Jahre, dann aber ausschließlich vor vollem Haus und in Form einer Party von der ersten Minute an.

Konzerte in dieser Konstellation mutieren regelmäßig zu gaudimäßigen Partys, bei denen die Fans auf den Balkonen etwa des Schauspielhauses in Hamburg oder der Münchner Kammerspiele hinter der Balustrade oder im Rang auf den Stühlen tanzen und lautstark mitsingen. Jetzt kommen Gerhard Polt, die Well-Brüder und Die Toten Hosen unter dem Motto „Forever – eine kulturelle Zumutung“ erneut zusammen, bespielen aber kaum die gewohnten Häuser, sondern Freilichtbühnen. In der Vorankündigung heißt es dazu:

„Wenn die bayrischen Freigeister auf die im Punkrock verwurzelten Rheinländer treffen und ihre jahrzehntelange Freundschaft zelebrieren, ist kein normales Konzert zu erwarten. Stattdessen wird ein obskurer Mix aus Satire, Chaos, Kleinkunst, Rock ’n‘ Roll und Volksmusik jegliche Grenzen sprengen.“

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Gehen zum wiederholten Mal gemeinsam mit den Toten Hosen auf Tournee: Gerhard Polt und die Well-Brüder Foto: Foto: Hans-Peter Hösl

 

Die Grenzen sprengen müssen sie auch mit ihren Instrumenten. Denn Die Toten Hosen kündigen an, dass sie diesmal – ausgerechnet jetzt bei Open-Air-Konzerten! – mit Akkustikinstrumenten antreten wollen. Vorteil Well-Brüder? Wohl kaum, denn die Toten Hosen werden auch ohne Strom eine Lautstärke entwickeln, wie man sie von ihnen gewohnt ist. Und dann kommen sie bei der Diskussion über ihre Zusammenarbeit auch noch bis zum Fallgrubenthema der kulturellen Aneignung:

„Polt und die Well-Brüder öffnen sich der Rockmusik, dafür beschränken die Hosen sich auf akustische Instrumente und machen jeden bayerischen Mundart-Wahnsinn mit. Man respektiert sich, auch wenn man sich nicht immer versteht. Intern wurde diskutiert, ob es sich bei alldem eigentlich um kulturelle Aneignung handelt. Das Ergebnis: Kann schon sein, aber vor allem ist es eine Zumutung.“

 

Polt, die Well-Brüder und Die Toten Hosen haben im Vorfeld versprochen, dass sie im bayerischen Hinterland ein neues gemeinsames Bühnenprogramm entwickeln wollen. Gleichzeit wurde für den Zeitraum der Proben, wie sie zugeben, die örtliche Tennisanlage angemietet. Ob die frühen Anarchisten das unter ihrem Gesellschaftsmodell verstanden? Egal, am Abend des jeweiligen Auftritts regiert eh was ganz anderes als ein erprobtes Programm:

„Aus Erfahrung kann davon ausgegangen werden, dass vor allem der Calvados über Wohl und Wehe der Konzertabende entscheiden wird. Die Verköstigung dieses französischen Apfelbranntweins, der laut Gerhard Polt keinen Kater verursacht, ist als Tourritual nicht mehr wegzudenken. Je nach Timing und Dosierung kann das Inspiration oder Falle sein – es dürfte spannend werden.“

Nein, einen Plan für ein solches Konzert darf man sich auch als Gast nicht machen. Woll aber kann man sich auf eine Pary sondergleichen einrichten. Warum sollte es diesmal anders laufen als in allen den Jahren davor? Funpunkrock und die Musik des Alphorns sind schon längst eine Einheit.

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