Glaube Liebe Hoffnung: Residenztheater, München
Hurra, Wirtschaftskrise: David Bösch inszeniert Horváth in München
Dass Ödön von Horváth gerade landauf, landab gespielt wird, steht in Zusammenhang mit einer existenziellen Verunsicherung der westlichen Gesellschaft: Eigentlich geht es den Leuten nicht schlecht, aber die Krise ist ihnen in die Knochen geschlichen, und am Ende stimmen sie für den Brexit oder wählen AfD.
Neben „Kasimir und Karoline“ ist „Glaube Liebe Hoffnung“ das Stück, das politisch wache wenn auch nicht besonders einfallsreiche Dramaturgen am liebsten auf die Bühne wuchten: die Geschichte einer jungen Frau, die verzweifelt versucht, an Geld zu kommen, weil sie sich einen Wandergewerbeschein kaufen möchte, der ihr zu einem Einkommen verhelfen soll. Da glaubt jemand zunehmend verzweifelt an die Ideologie „Jeder ist seines Glückes Schmied“, obwohl dem Publikum längst klar ist, dass da nichts dran ist – Hurra, Wirtschaftskrise!
Im Resi inszeniert der in München viel beschäftigte David Bösch den 1932 uraufgeführten „kleinen Totentanz“.