„Griselda“: Die Patin von Miami und das Kokain
In der Biopic-Serie „Griselda“ auf Netflix baut die kolumbianische Drogenbaronin Griselda Blanco in den 1970ern und 80ern in Miami gegen den Widerstand von Konkurrenz und Polizei ein Drogenkartell auf.
Die Serie „Griselda“ (kann ab morgen auf Netflix gestreamt werden) handelt von der Ehefrau eines Drogenbarons im kolumbianischen Medellin, die eines Tages ihren Mann und dessen Leibwächter erschießt und mit ihren Söhnen nach Miami flieht. Mit einem Kilo reinsten Kokains im Gepäck beginnt Griselda Blanco (Sofía Vergara, „Modern Family“) ein Drogenimperium aufzubauen und versorgt am Ende ganz Miami mit Kokain. Doch die Konkurrenz schläft nicht …
Vom kolumbianischen Drogenbaron Pablo Escobar – (von seinen Verbrechen handelt die Serie „Narcos“ kursiert das Bonmot: „Ich hatte nur vor einem Mann Angst, und das war eine Frau.“ Gemeint hatte er Griselda Blanco. Der Mafiaserie beginnt mit der Flucht Griseldas von Medellin nach Miami, nachdem sie in einer Auseinandersetzung ihren Mann erschossen hatte. In der Folge setzt sie sich gegen alle Widerstände durch und übernimmt innerhalb kurzer Zeit den gesamten Drogenimport Miamis. Dabei muss sie sich nicht nur gegen Geschäftsgegner durchsetzen, die ihr nach dem Leben trachten, sondern auch gegen die Frauenfeindlichkeit in der organisierten Kriminalität. Schon bald nennt man sie hinter vorgehaltener Hand „Patin“. Als dieses Gerücht auch in Kolumbien die Runde macht, will man das dort nicht glauben: Eine Frau, die alle über den Tisch zieht und die umbringen lässt, die nicht kooperieren? Nur der Bruder ihres toten Mannes weiß von ihrer Gefährlichkeit und versucht sie zu ermorden. Derweil wirbt sie in Kolumbien Huren als Drogenkurierinnen ab, die das Kokain am Körper nach Miami schmuggeln.
Die Serie – Regisseur von „Griselda“ ist Andrés Baiz („Narcos“, „Narcos Mexico“) – spielt aber nicht nur im Milieu des organisierten Verbrechens: Auf der Seite des Gesetzes arbeitet im Miami PD die Sachbearbeiterin June Hawkins (Juliana Aidén Martinez). Ihre Kompetenz wird systematisch missachtet, sie wird frauenfeindlich gemobbt und nie ernst genommen, wenn sie Hinweise zur Aufklärung von Verbrechen liefert. Als sie kündigen will, kann die Polizei einen Mord aufklären, weil sie ohne Erlaubnis noch einmal die Spurensicherung auf ein Auto angesetzt hat. June Hawkins wird vom Chef einer neuen Sondereinheit zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens angeheuert, und gemeinsam machen sie fortan Jagd auf das Drogenkartell Miamis. Sechs Jahre lang hat Sofía Vergara gemeinsam mit dem kolumbanischen Produzenten Luis Balaguer an ihrem „Herzensprojekt“ garbeitet. Das Ergebnis ist ein spannender Sechsteiler über eine brutale und dennoch einfühlsame Frau, der Macht über alles geht.