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Groove Armada

Der Jazzmusiker Andy Cato und der DJ Tom Findlay taten sich 1995 zusammen, um als House-Duo Groove Armada Clubs und Chillout-Stätten gleichermaßen zu erobern. Mit großem Erfolg: Zu ihren Fans gehören so unterschiedliche Künstler wie Sir Elton John, Madonna oder Fatboy Slim.

kulturnews: Andy, Tom, euer neues Album „Good Bye Country“ überrascht durch starke Reggae- und Dub-Einflüsse. Erstaunlich für Euch, die bisher mehr als Teil der Ibiza-Café-del-Mar-Fraktion bekannt waren.

Andy Cato: Wir beide mögen Reggae, müssen aber gestehen, dass wir davon nur sehr wenig verstehen. Allerdings arbeiten wir gerne live mit Reggae-MCs. Bei einer Session im Londoner Club „Fabric“ nahmen wir die Melodie auf, die sich jetzt auf der Single „Superstylin’“ wiederfindet. So läuft das Leben in einer multikulturellen Stadt wie London. Tagsüber spielst du mit Musikern und DJs unterschiedlichster Abstammung Fußball und abends in den Clubs merkst du dann, wie diese Mixtur den typisch Londoner Sound prägt. Nur so konnten bei uns House und Dub zusammenkommen.

Tom Findlay: Allerdings war uns wichtig, Musik zu produzieren, die man auch zu Hause oder am Strand hört. Wir möchten als Musiker ernst genommen werden. Gleichzeitig sind wir jung und fühlen uns in den Clubs pudelwohl. Das Ergebnis war, einen Sound zu finden, der sich wie ein roter Faden durchs gesamte Album hindurchzieht und so Dancetracks und ruhige Stücke verbindet.

kulturnews: Dieser spezielle Sound scheint gegenwärtig gefragt zu sein: Ihr arbeitet für Schwergewichte wie De la Soul oder Elton John. Für Madonna habt ihr deren Hit „Music“ neu gemixt.

Cato: Die Frau macht halt, was sie will. Und sucht immer nach Leuten, die sie musikalisch up to date halten. Ein solches Angebot kann man einfach nicht ablehnen. Aber die Mixerei ist schon ein komisches Ding: Wir schaffen einen komplett neuen Song, und geben dann die Rechte an den Auftraggeber ab. Dabei geht’s mir gar nicht ums Geld, sondern darum, dass man keinerlei Einfluss hat, auf welcher Compilation das Werk letztendlich landet. Man wird zum Dienstleister – wie ein Modedesigner, der Madonna ein neues Kleid schneidert.

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