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Grundeis ziehen Kraft aus Verzweiflung

Die Hamburger Noiserock-Band Grundeis könnte die Stimme der Stunde sein: Hört hier ihre neue Single „Bleach“ und vergewissert euch selbst.

Die Hamburger Band Grundeis könnte die Stimme der Stunde sein. Während der November-Lockdown immer grauer wird, schaffen es die Newcomer mit ihrem zwischen Postpunk, Shoegaze und Noiserock pendelnden Sound, die angestaute Frustration, die Unsicherheit und die Verzweiflung in pure Energie zu verwandeln. Beweisstück A: ihre neue Single „Bleach“, die das Quartett um Laura Müller (Gitarre, Gesang), Nils Pfannenschmidt (Gitarre), René Boerner (Bass) und Thomas Rommel (Schlagzeug, Synthesizer) in Eigenregie samt Video aufgenommen und ohne Label veröffentlicht haben.

Über den Text, den ihr unten auf unserer Seite lesen könnt, sagt Sängerin Laura Müller: „,Bleach‘ handelt davon, Verzweiflung durch die Suche der in ihr enthaltenen Energie zu überwinden. Der*die Protagonist*in ist dazwischen hin- und hergerissen, seine*ihre Beklemmung zu akzeptieren und Erneuerung in ihr zu finden, oder von ihr überwältigt zu werden, unfähig dazu, sich zu verändern. Die Inspiration des Songs stammt aus dem Kampf mit Einsamkeit, Sozialphobie und einen eigenen Platz im Leben zu finden.“

Diese Gefühle setzen Grundeis im Video zur Single perfekt in Szene. Laura Müller und Gitarrist Nils Pfannenschmidt haben es auf einem verlassenen Bauernhof in der Nähe der Hansestadt gedreht wurde, wo sie sich, wie Müller sagt, sofort von der verfallenen Umgebung inspiriert gefühlt haben. Der Drehort war der Ausgangspunkt für ein Video, das die Stimmung des Songs in Bewegung umsetzt: „Der Zerfall [des Bauernhofs] hat uns getroffen. Weil mein Körper unmittelbar den Impuls verspürt, sich zu bewegen, wenn ich ,Bleach‘ höre, war es genau das, was ich getan habe, als Nils gefilmt hat. Tanzen war für mich schon immer ein wichtiges Ventil, um meine Gefühle loszulassen.“

Grundeis: Songtext zur Single „Bleach“

To the fear of the lost I belong
To their shrieks and their voices I’m drawn
I’m the tears in the tombs of the stone-cold
I’m afraid the last fall is a long fall
A long fall

Not a word not a vow I can trust no
Is there a loophole that I can run to
With my head in my hands I just feel numb
Can’t I reach out for someone
Who’s willing to fall along

But the fear’s pushing way too strong
Throws me back to where I belong
And the speed’s rushing all along
Our peace is long gone

Push me back to where I exist
Push me back to where I exist
Push me back to where I exist
Push me back to where I belong

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