„Hagen – Im Tal der Nibelungen“: Mehr Serie als Film
Blutige Fantasy: Die Regisseure Cyrill Boss & Philipp Stennert haben „Hagen – Im Tal der Nibelungen“ gedreht, der Film startet jetzt in den Kinos.
Die Regisseure Cyrill Boss & Philipp Stennert haben für Sky die wunderbar-gruselige Thrillerserie „Der Pass“ gedreht. Aber können sie mit „Hagen – Im Tal der Nibelungen“ auch Fantasy aus dem tiefen Mythenreich? Nicht so richtig, meint Axel Schock.
Mit der Nibelungensaga verhält es sich wie mit der griechischen Götterwelt: Wer da mit wem warum im Clinch liegt, können nur die wenigsten aus dem Stegreif erklären. Auch die filmische Neuerzählung des germanischen Heldenepos macht es einem leider nicht gerade leicht, sich in die mittelalterliche (Götter-)Welt hineinzufinden. Zudem bleibt „Hagen – Im Tal der Nibelungen“, basierend auf Wolfgang Hohlbeins 1986 erschienenen Roman „Hagen von Tronje“, über weite Strecken steif und ungelenk. Immerhin: Die Neuinterpretation des Mythos aus der Warte des pflichtbewussten Burgunder Waffenmeister Hagen (Gijs Naber) ermöglicht eine interessante Perspektive, doch die Umsetzung kommt über eine theaterhafte Fernsehadaption nicht hinaus. Was vielleicht daran liegen mag, dass parallel tatsächlich auch eine Serienvariante für RTL+ produziert wurde. Erst im zweiten Teil von „Hagen – Im Tal der Nibelungen“, wenn Hagen und der selbstverliebte sexy Siegfried (Jannis Niewöhner, „Je suis Karl“) sich nach Island aufmachen, um Brunhild (Rosalinde Mynster) zu erobern, gelingt dem Regieduo Cyrill Boss & Philipp Stennert („Der Pass“) vor der atemberaubenden Landschaft atmosphärische und dem Epos angemessene Bilder.