HAM.LIT 2026: Das Programm steht

Für die 15. Ausgabe von Hamburgs bester Literaturveranstaltung hat neben elf weiteren Autor:innen auch Ozan Zakariya Keskinkiliç zugesagt.

12 Autorinnen und Autoren, 1 Musik-Act, 2 Bühnen, 1 lange Nacht: HAM.LIT – die lange Nacht der jungen Literatur und Musik ist zurück!

Der 15. Geburtstag von Hamburgs bester Literatursause wird am 5. Februar im übel&gefährlich mit einem spektakulären Line-up gefeiert: Es gibt Lesungen von Anne Sauer, Kaleb Erdmann, Thomas Pfenninger, Dita Zipfel, Ozan Zakariya Keskinkılıç, Hengameh Yaghoobifarah, Verena Keßler, Nora Gomringer, Clara Umbach, Juliane Liebert, Mia Oberländer und Julius Fischer. Musikalischer Gast ist Fritzi Ernst (Ex-Schnipo Schranke).

Am 15. Februar 2026 findet mit HAM.LIT zum 15. Mal eine Veranstaltung in Hamburg statt, die bundesweit einzigartig ist: Der Bunker an der Feldstraße in Hamburg-St.Pauli wird für eine Nacht wieder zur literarischen Flaniermeile – unter einem Dach, parallel in zwei Räumen. Der formal wie inhaltlich weite Bogen spannt sich dabei von Lesebühnenperfomern und Lyrik über Kurzprosa und Romanen bis hin zu dramatischen Werken – ein repräsentativer Überblick über die derzeit aufregendsten Stimmen der jungen Literatur. Die Musik wird intensive Songs und tanzbare Popmusik verbinden, immer mit literarisch hochwertigen Texten.

Absolutes Highlight der HAM.LIT 2026 verspricht die Lesung von Ozan Zakariya Keskinkılıç zu werden. Sein Roman „Hundesohn“ zählt zu den Höhepunkten des Literaturjahres 2025 und wurde mit dem „aspekte“-Literaturpreis ausgezeichnet.

Ozan Zakariya Keskinkiliç ist Familienvater, praktizierender Muslim und queer, bislang hat er als Lyriker, Sachbuchautor und Politikwissenschaftler gearbeitet. In seinem Lyrikdebüt „Prinzenbad“ schreibt er das berüchtigte Freibad in Berlin-Kreuzberg zu einem Ort queerer Liebe und Sehnsucht um. Keskinkiliç arbeitet mit religiösen Bildern und Referenzen, er baut türkische und arabische Wörter ein und bedient auch Klischees, mit denen er dann aber auf überraschende Art und Weise wieder bricht. Bereits ein Jahr vor dem 2022 veröffentlichten Lyrikband „Prinzenbad“ ist sein Sachbuch „Muslimaniac: Die Karriere eines Feinbildes“ erschienen. Hier geht es auch um die Rolle von Sexualität im antimuslimischen Rassismus. Wenn immer behauptet wird, der Islam sei homophob, werden die Erfahrungen queerer Muslim:innen unsichtbar gemacht. Keskinkiliç plädiert dafür, unterschiedliche Diskriminierungserfahrungen zusammen zu denken: Von Rassismus und Queerfeindlichkeit betroffene Menschen sollten sich nicht gegeneinander ausspielen lassen, sondern lieber Allianzen bilden.

Nun also „Hundesohn“, das Prosadebüt von Ozan Zakariya Keskinkiliç. Er begleitet seinen Protagonisten Zeko durch Berlin. Es geht zu Therapiesitzungen, zur Uni, ins Prinzenband, und es stehen das Freitagsgebet und Treffen mit seiner besten Freundin Pari an. Grindr ist bei Zeko ständig geöffnet, denn mit der queeren Dating-App macht er Typen klar. Zugleich ist der Roman aber auch ein Countdown, denn Zeko zählt die Tage runter, bis er endlich wieder Hassan trifft, den einstigen Nachbarsjungen aus Adana. Jeden Sommer verbringt er mit Hassan, den sein verstorbener Großvater immer den „Hundesohn“ genannt hat. Wann immer Zeko in dem Roman an Hassan denkt, riecht alles nach Orangen und Salz, und was immer Zeko bei seinen Sexdates in Berlin sucht, es hat vor allem mit der Sehnsucht nach Hassan zu tun. Aber etwas ist geschehen, als er und Hassan sich das letzte Mal sahen. Etwas, das immer heftiger heraufdrangt, je näher der Tag von Zekos Abreise kommt.

HAM.LIT 2026

5. Februar 2026, Hamburg, uebel&gefährlich, Einlass: 19 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr

Tickets gibt es über die Website der HAM.LIT

Wer sich für die HAM.LIT 2026 interessiert, sollte auch die Termine der Lesereise von Daniel Schreiber checken