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„Hamilton“: Schwedens James Bond unter Beschuss

Hamilton undercover in Stockholm
Der junge CIA-Agent Carl Hamilton (Jakob Oftebro) ist entschlossen, das Leben seiner Freundin mit allen Mitteln zu retten (Bild aus Staffel 1). (Foto: ZDF / Calle Persson)

Carl Hamilton gilt schon lange als James Bond Schwedens. Jetzt ist er wieder im Einsatz, das ZDF zeigt „Hamilton – Undercover in Stockholm“

Der Vierteiler „Hamilton – Undercover in Stockholm“ geht ohne viel Zeitspiel in die Vollen: Als der Schwede Carl Hamilton (Jakob Oftebro) als frischer CIA-Agent zurück in seine Heimat beordert wird, um in Stockholm am 1. Mai ein Attentat auf die schwedische Innenministerin Sissela Lindgren  zu verhindern, gehen gleich zwei Bomben hoch. Die eine stammt von seiner Zielperson, einer Frau, die er ausschalten kann. Die zweite Bombe war unter dem Wagen der Innenministerin angebracht und nimmt sechs Menschen das Leben, viele werden schwer verletzt. Während Hamilton von einem Scheitern seiner Mission ausgeht, ist seine Vorgesetzte zufrieden. Die Serie steht ab sofort in der Mediathek des ZDF und ist außerdem linear im ZDF zu sehen.

Derweil laufen im schwedischen Nachrichtendienst Säpo die Drähte heiß. Wer hat kurz vor den Explosionen alle IPTV-Kameras ausgeschaltet? Wieso konnte von den Sicherheitskräften unbeobachtet kurz vor dem Kamera-Blackout die Übergabe einer Bombe stattfinden? Und wer ist dieser Hamilton, der ebenfalls auf den Bildern zu sehen ist, wie er eine Frau verfolgt? Im Nachrichtendienst ist man sich schnell einig, das kein Ministerium irgendeine Information erhalten soll, bevor man nicht wieder Herr der Lage ist. Die Innenministerin erhält Anweisung, nicht in die Öffentlichkeit zu gehen, der Ministerpräsident kriegt nur Allgemeinplätze zu hören.

Nur D.G. (Krister Henriksson), Leiter der Einheit OP-5 des militärischen Abschirmdienstes, weiß über einiges Bescheid. Er schickt Hamilton nach Israel, damit er mit der PLO Kontakt aufnimmt und einer Spur nachgeht. Dann fliegt D.G. selbst nach Moskau, wo am Tag des Attentats von Stockholm ein russischer Kulturattaché von einem Scharfschützen erschossen wurde. Der Attaché war in der Stockholmer Botshaft tätig und nur wegen eines Heiratsantrags nach Moskau gereist, sein Attentäter hatte nachweislich Kontakt mit den Attentätern Stockholms.

Obwohl der Held aus „Hamilton – Undercover in Stockholm“ schon seit Jahrzehnten als eine schwedische Alternative zu James Bond gilt und in der Vergangenheit schon von Schauspielergrößen wie Stellan Skarsgard, Peter Stormare oder Mikael Persbrandt verkörpert wurde, hat diese Serie auch starke Frauen zu bieten. Allen voran Kristin Ek (Nina Zanjani), die schon bald hinter Carl Hamilton her ist, da der sich verdächtig gemacht hat. Die Serie operiert bewusst mit Lücken in den Sinnzusammenhängen, exrem verwackelten Handkameras, hektischen Schwenks und Schnitten und hohem Tempo. Vor allem hat sie im Gegensatz zur schon erwähnten Bond-Reihe Bodenhaftung, auch wenn mal alles durch die Luft fliegt. jw

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