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Harbour Front Literaturfestival 2025: Édouard Louis und Samantha Harvey bestätigt

Édouard Louis stellt beim Harbour Front Literaturfestival 2025 seinen neuen Roman „Der Absturz“ vor
Stellt beim Harbour Front Literaturfestival 2025 seinen neuen Roman „Der Absturz“ vor: Édouard Louis (Foto: Christian Werner)

Nach einem Jahr Auszeit ist das Hamburger Literaturfestival unter neuer künstlerischer Leitung und mit spektakulärem Line-up zurück.

Hamburg meldet sich auf der literarischen Landkarte zurück, denn nach einem Jahr Auszeit findet das Harbour Front Literaturfestival wieder statt.

Das Harbour Front Literaturfestival wurde 2009 gegründet und hat sich seither zu einer festen Größe im kulturellen Leben Hamburgs entwickelt. Nach dem Aussetzen der Ausgabe 2024 startet das Festival 2025 unter neuer künstlerischer Leitung von Joachim Lux mit frischen Impulsen in eine neue Ära. Vom 20. September bis 19. Oktober 2025 verwandelt sich Hamburg erneut in eine große Bühne für die Literatur. Doch 2025 markiert nicht nur einen Neustart, sondern auch die Fortführung einer bewährten Tradition: Hamburgs Hafen wird wieder zur lebendigen Bühne für literarische Entdeckungen, kluge Gespräche und große Geschichten.

Das Line-up verspricht spektakulär zu werden. Hier die Highlights der bereits bestätigten Lesungen für das Harbour Front Literaturfestival 2025

Samantha Harvey: Umlaufbahnen

16. 9., 19:30 Uhr, Planetarium

Bereits ein paar Tage vor der eigentlichen Eröffnung gastiert Samantha Harvey im Planetarium, um ihrem mit dem Booker Prize 2024 prämierten Roman vorzustellen. Es ist das erste Mal, dass Samantha Harvey in Deutschland aus „Umlaufbahnen“ liest.

Sechs Astronauten und Astronautinnen aus unterschiedlichen Nationen umkreisen in einer Raumstation die Erde. Sechzehnmal an einem Tag sehen sie die Sonne auf- und wieder untergehen. Was passiert, wenn man seine Heimat nur aus weiter Ferne durch ein kleines Fenster sieht? Wie verändern sich Denken und Fühlen? Dieser ungewöhnliche, kraftvoll poetische Roman bringt uns die großen und kleinen Fragen der Menschheit und die Schönheit des Universums ganz nahe.

Mieko Kawakami: Das gelbe Haus

20. 9., 20 Uhr, Centralkomitee

Um die in Tokyo lebende Autorin ist ein regelrechter Hype ausgebrochen. Dass der vollauf gerechtfertigt ist, beweist Mieko Kawakami  mit ihrem neuen Roman, der am 12. August erscheint. In „Das gelbe Haus“ erzählt sie von der Hoffnung, die eine Wahlfamilie verspricht, und widmet sich scharfsinnig der Illusion des freien Willens und der Frage nach menschlicher Würde.

Die 17-jährige Hana träumt von einer besseren Zukunft für sich und ihre Mutter, doch das Leben meint es nicht gut mit ihr. Es ist kurz vor der Jahrtausendwende, und in Japan ist die Wirtschaft ins Stocken geraten. Als die ältere Kimiko Hana unter ihre Fittiche nimmt, wird sie Teil einer neuen, selbst gewählten Familie: einer bunt zusammengewürfelten Gruppe junger Frauen, die am Rande der Gesellschaft leben. Unter Kimikos Führung übernehmen sie eine Bar – und zum ersten Mal erfährt Hana ein gewisses Maß an Sicherheit. Doch als das Geld knapp wird, gerät sie in eine kriminelle Parallelwelt, die in einer Tragödie endet.

Édouard Louis: Der Absturz

22. 9., 19:30 Uhr, Laeiszhalle

Erst Anfang des Jahres ist „Monique bricht aus“ erschienen, nun folgt am 17. September ein weiteres Buch des französischen Autors, der so eindringlich wie derzeit kein anderer, persönliche Erlebnisse und gesellschaftliche Analyse zu verknüpfen weiß.

In seinem neuen großen Roman „Der Absturz“ erzählt Édouard Louis mit der ihm so eigenen Beobachtungsschärfe erstmals die aufwühlende Geschichte seines Bruders. Es ist die Geschichte eines ständig scheiternden Träumers: Früh in der Arbeitswelt in eine Rolle ohne Ausweg oder Aufstiegschancen gedrängt, wünscht er sich ein größeres Leben. Eines, in dem er Kathedralen restauriert, die Welt bereist und die Liebe seines Vaters erhält. Doch nichts davon lässt seine soziale Wirklichkeit zu, er versinkt in Alkohol- und Spielsucht. Er bleibt ein tragischer Phantast, der mit achtunddreißig Jahren tot in seiner kleinen Wohnung aufgefunden wird. Dieses Buch ist die Geschichte seines Zusammenbruchs, und zugleich ein zärtliches Porträt des Bruders, der in berührenden Szenen immer wieder versucht, dem jüngeren Édouard einen anderen Weg ins Leben zu weisen als den eigenen.

Julia Engelmann: Himmel ohne Ende

29. 9., 19:30 Uhr, St. Pauli Theater

„Eines Tages, Baby, werden wir alt sein – und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.“: Mit diesem Vers wurde Julia Engelmann berühmt – und traf einen Nerv bei Millionen Menschen. Mit „Himmel ohne Ende“ legt sie nun ihren ersten Roman vor: ein zarter, poetischer Coming-of-Age-Roman über das Erwachsenwerden, das Vermissen und die stille Kraft von Freundschaft und Aufbruch. Mit feinem Gespür für Sprache und Emotionen taucht Julia Engelmann tief in die Gefühlswelt ihrer jungen Heldin ein.

Charlie ist 15 und vermisst ihren Vater, besonders seit ihre Mutter wieder einen Mann hat. Und als ob das nicht genug wäre, hat ihre beste Freundin gerade den Jungen geküsst, in den Charlie verknallt ist. Seitdem hat es den Anschein, als befinde sich zwischen ihr und der Welt eine Glasscheibe. Und dann kommt Pommes, der eigentlich Kornelius heißt und der aus der Glasscheibe ein Autofenster macht, das man runterkurbeln und durch das Charlie ihre Hand endlich wieder in den Himmel strecken kann.

Ian McEwan: Was wir wissen können

4. 10., 19:30 Uhr, Elbphilharmonie

Ian McEwan ist einer der bedeutendsten Erzähler der Gegenwart, dessen Werke weltweit gefeiert und vielfach ausgezeichnet wurden. Am 24. September erscheint mit „Was wir wissen können“ sein neuer Roman, den er beim Harbour Front Literaturfestival erstmals in Deutschland vorstellt.

Im Jahr 2119: Die Welt ist überschwemmt, Europa eine Insellandschaft, Freiheit und Reichtum unserer Gegenwart – ein ferner Traum. Der Literaturwissenschaftler Thomas Metcalfe sucht ein verschollenes Gedicht von Weltrang. Der Dichter Francis Blundy hat es 2014 seiner Frau Vivien gewidmet und nur ein einziges Mal vorgetragen. In all den Spuren, die das berühmte Paar hinterlassen hat, stößt Thomas auf eine geheime Liebe, aber auch auf ein Verbrechen. Ian McEwan entwirft meisterhaft eine zukünftige Welt, in der nicht alles verloren ist.

Weitere Infos und eine Übersicht über sämtliche Veranstaltungen gibt es auf der Homepage des Harbour Front Literaturfestival.

Wer sich für das Harbour Front Literaturfestival interessiert, sollte auch die Termine der Lesereise von Ocean Vuong checken.

 

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