TV-Tipp: Harrison Ford unschuldig „Auf der Flucht“

Ein 90er-Film, in dem man noch ohne Handyortung und omnipräsente Überwachungskameras in Ruhe untertauchen und den wahren Mörder suchen kann. Herrlich! Unser Spielfilm-Tipp

Kaum ein Hollywoodstar kann so herrlich verschreckt gucken und läuft so ungelenk, wenn er dann vor der gerade erkannten Gefahr davonsprintet – und doch ist Harrison Ford auch in diesem Katz-und-Maus-Spiel seinen Verfolgern immer einen (ungelenken) Schritt voraus. Dabei ist ihm der stets schlecht gelaunte Tommy Lee Jones als US Marshal Gerard auf den Fersen. Ford spielt Dr. Richard Kimble, der für den Mord an seiner Frau zum Tode verurteilt wird, dann flüchtet und seine Unschuld beweisen will. Denn er ist unschuldig. Gerard aber ist das egal, er will mit seinem Team nur einen entflohenen Gewaltverbrecher wieder einfangen

Der schnürkellose, ungemein effektiv inszenierte Thriller nach der erfolgreichen TV-Serie aus den 6oern fesselt von der erste Minute an und ist klassisches Spannungskino, das von den Figuren und nicht von den Spezialeffekten vorangetrieben wird. Mit keinem fiebert man so sehr mit wie mit dem Allerweltsmann-Star Harrison Ford, keinen möchte man weniger gerne zum Sachbearbeiter beim Finanzamt haben als Tommy Lee Jones. Wie sagen die Amerikaner, die solche Filme nicht mehr drehen? „They don’t make em like that anymore“. Wäre auch schlecht möglich, in Zeiten von omnipräsenten Überwachungskameras, Handys und Social Media – da käme Kimble keine hundert Meter weit. Und das wäre doch ein sehr kurzer Film.

„Auf der Flucht“ läuft um 20:15 Uhr auf Kabel Eins.