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Hedda Gabler: Theater Oberhausen

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(Foto: © Robert Weinsheimer)

Prekäres Bürgertum? „Hedda Gabler“ in Oberhausen.

Hedda hat Tesman geheiratet, einen korrekten aber öden Wissenschaftler, der kurz vor einer bahnbrechenden Veröffentlichung steht, die zwar die junge Ehe ökonomisch auf ein festes Fundament stellen würde, die gelangweilte Gattin aber nicht zu fesseln verwag. Und: Heddas Ex-Liebhaber geriet zwar zwischenzeitlich auf die schiefe Bahn, berappelte sich aber wieder und könnte Tesmans Karriere mit einer Buchveröffentlichung doch noch ins Wanken bringen …

Henrik Ibsens 1890 erschienenes Drama „Hedda Gabler“ wurde zuletzt gerne als Analyse des prekären Bürgertums inszeniert, als Porträt einer Gesellschaftsschicht, der es eigentlich ganz gut geht, die aber unter berechtigter Abstiegsangst leidet und sich entsprechend radikal nach unten abgrenzt. Für Regisseurin Lena Kitsopoulou aber ist der Abstieg weit mehr als eine abstrakte Angst: Kitsopoulous Heimat Griechenland steht vor dem Kollaps, mit bürgerlichen Umgangsformen ist da kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Diese beängstigende Realität wird die in Athen gefeierte Theatermacherin bei ihrem Deutschland-Debüt nicht unter den Tisch fallen lassen.

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