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Helloween: Zurück ins Licht

Halloween veröffentlichen das neue Album „Halloween“
(Foto: Martin Haeusler)

Bevor Michael Kiske nach über 20 Jahren als Sänger der Power-Metal-Pioniere Helloween zurückkehren konnte, bedurfte es gleich mehrerer Aussöhnungen.

Michael, du bist 1994 bei Helloween ausgestiegen. Warum?

Michael Kiske: Ich hatte so ziemlich von allem die Schnauze voll. Damals war vieles sehr enttäuschend, und ich wollte von dem ganzen Musikbusiness und der Metalszene überhaupt nichts mehr wissen.

Was hat dich an der Metalszene gestört?

Kiske: Ich hatte schon immer meine Probleme mit der Metalszene, auch heute noch. Wenn’s rockt, hab ich gar nichts dagegen. Aber dieses ganze Finstere, diese ganze satanistische Scheiße … Das ist natürlich nicht Metal per se, aber das ist in den 90ern sehr populär geworden, und das ist so eine Seite, die ich wirklich widerlich finde und auch nicht nachvollziehen kann. Ich habe das noch nie verstanden, wie man so Unmenschlichkeitsideale vertreten kann und die Lieblosigkeit, die Herzlosigkeit als persönliche Stärke … Da kann ich einfach nichts mit anfangen.

Gab es deshalb auch bandinterne Streitigkeiten?

Kiske: Wenn man sich im Nachhinein unterhält, merkt man, dass es eigentlich gar keine konkreten Gründe gegeben hat. Ich glaube, dass alles einen Grund hat und dass es damals einfach nicht mehr sein sollte. Die Zeit ohne den ganzen Musikzirkus war rückblickend sehr wichtig für meine Persönlichkeitsentwicklung.

Wie hast du zum Metal zurückgefunden?

Kiske: Das war ein super langer Prozess. Die Soloplatten, die ich nach Helloween gemacht habe, hatten mit Metal gar nichts zu tun, das waren vor allem akustische Alben. 2003 hat mich Serafino Perugino, der Labelboss von Frontiers Records, eingeladen, bei der Hardrockband Place Vendome zu singen. So ging es dann wieder Schritt für Schritt in eine rockigere Richtung.

Und wie ist es dann dazu gekommen, dass du 2017 für die Pumpkins United World Tour wieder Konzerte mit Helloween gespielt hast?

Kiske: 2013 habe ich Michael Weikath, den Gitarristen von Helloween, backstage bei einem Festival getroffen. Er hat mir die besten Worte gesagt, die man in so einer Situation sagen kann: Was hab ich getan, dass du mir nicht verzeihen kannst? Da hab ich in mich reingehorcht und gemerkt, dass ich gar keinen Groll mehr hatte. Ich habe dann nur gesagt: Ich glaube, ich hab dir schon vor Jahren verziehen. Zwei Jahre später hat Kai Hansen, der ja auch ein Ur-Mitglied der 80er-Jahre-Helloween ist, nach einer Show mit unserer Band Unisonic gesagt: Irgendwann müssen wir nochmal was unter dem Name Helloween zusammen machen. Ich hab ihm nur gesagt: Ach, weißt du was? Ich bin offen.

Der Triumph

Mit der siebenköpfigen Besetzung, die aus der Pumpkins United World Tour hervorgegangen ist, haben Helloween zu sich gefunden. Hymnische Melodien, punkige Thrash-Exkurse und eine maximal fette Produktion, die der nur so vor Kraft strotzenden Band gerecht wird: „Helloween“ bündelt alle Stärken der Band.

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