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„Her mit dem schönen Leben!“: Fusion Festival soll trotz Corona stattfinden

Logo des Fusion Festivals mit einer symbolischen Grafik des Geländes und Schrift in kyrillischen Buchstaben.
Logo des Fusion Festivals. (Foto: fusion-festival.de)

Die Veranstalter*innen haben keine Kosten und Mühen gescheut: Ein umfassendes Testkonzept soll die Fusion im Juni trotz Corona ermöglichen.

Das Fusion Festival soll dieses Jahr stattfinden, nachdem es letztes Jahr im April aufgrund der Coronapandemie abgesagt werden musste. Das Festival, das vom Kulturkosmos Müritz e.V. organisiert wird, wird dieses Jahr mit einem Hochsicherheitskonzept ermöglicht. Eine frohe Botschaft für die rund 70 000 Besucher*innen, die Karten für dieses Jahr ergattern konnten und die, die ihre Karten aus dem letzten Jahr behalten haben. Aber wie sieht das Sicherheitskonzept der Fusion aus?

Fusion 2021: So soll das Festival trotz Corona stattfinden

Wie das Festival auf seiner Website beschreibt, ist das Sicherheitskonzept für den Juni in seiner Essenz ein zweistufiges Testverfahren. Zuerst testet das Festivalpersonal am Tag der Anreise und vor dem Einlass alle Besucher*innen, Künstler*innen und Mitarbeiter*innen mit einem PCR-Schnelltest. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wird ein weiterer PCR-Test für alle auf dem Festival durchgeführt. Nähere Informationen, etwa über die Laborinfrastruktur, die Kopplung der Teststationen und Labore mit dem Ticketsystem und zum Datenschutz, findet ihr auf der Fusion-Website.

Kritik an Kulturpolitik in der Pandemie

Zu Recht antwortet das Festivalpersonal vorab schon auf eine Frage, die sich allen stellen muss: Warum eigentlich? Wer mitten in der dritten Welle ein Festival plant, öffnet sich nicht ohne Grund gegenüber der Kritik, ein falsches Signal zu senden oder die Situation nicht ernst zu nehmen. Die Fusion stellt allerdings klar, dass ihre Entscheidung, im Juni ein Festival zu veranstalten, nicht etwa mit Coronaleugnung, Verschwörungsideologien und Verbindung zur Rechten zu tun hat. Davon distanziert sich die Festivalbetreibung auf der Fusion-Website ganz klar.

Kritik übt das Festival dagegen an der ungleichen Behandlung in den Coronamaßnahmen: „In Deutschland können während der Pandemie Waffen und Autos produziert werden, laufen Großraumbüros weiter als sei nichts passiert, werden auf Druck der Wirtschaft Lockerungen umgesetzt, auch wenn diese der Bekämpfung der Pandemie entgegenlaufen“, heißt es auf der Website. „Ganz im Gegensatz dazu war der Umgang mit Kultur von Anfang an restriktiv. Kultur wurde als verzichtbar betrachtet und einfach stillgelegt.“

Sicherheit muss garantiert sein

Einen Verzicht auf Kultur erachten die Organisator*innen des Fusion Festivals dabei durchaus als sinnvoll – allerdings nur, solange keine sichere Alternative möglich ist: „Obwohl wir der Politik ein massives Versagen in der Pandemiebekämpfung vorwerfen, erachten wir einen Großteil der Schutzmaßnahmen als vernünftig und verstehen unseren Verzicht als Solidarität mit und gegenüber Allen“, heißt es weiter auf der Website. „Für uns ist klar: Wir gewährleisten das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, weil unser Test-Konzept die Gefahr eines Infektionsgeschehens weitestgehend ausschließt. Deshalb können, wollen und werden wir mit vielen Menschen zusammen Konzerte hören und barfuß auf Wiesen tanzen.“

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