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Hilary Du Pré

„Hilary & Jackie“ (ab 5. 8. im Kino) erzählt das Leben der 1987 mit 42 Jahren gestorbenen Cellistin Jacqueline du Pré und ihres langen Kampfs gegen die Multiple Sklerose. Als Vorlage diente eine autobiografische Erzählung von du Prés Geschwistern Hilary und Piers. Wir sprachen mit Hilary du Pré – auch über ein pikantes Detail …

CITY.mag: Miss du Pré, hatten Sie eigentlich Einfluß auf die Verfilmung Ihres Buches?

Hilary du Pré: Nein. Wir lieferten einigen Schauspielern zwar Informationen, aber wir waren nie am Drehort. Als der Film fertig war, schickte uns Regisseur Anand Tucker in eine Probevorführung.

CITY.mag: Und?

Hilary du Pré: Es war wundervoll. Anand hat großartig gearbeitet. Und Emily Watson hat meine Schwester perfekt getroffen – als ob ich Jackie selbst auf der Leinwand sähe.

CITY.mag: Dennoch gab es vor der englischen Premiere heftige Kritik …

du Pré: Ja. In der Times wurde eine Anzeige geschaltet, in der gegen den Film protestiert wurde. Einer der Mitunterzeichner war Sir Yehudi Menuhin. Er warf dem Film vor, ein Zerrbild meiner Schwester abzuliefern. Dabei können wir mit Bestimmthheit sagen, daß die meisten Initiatoren der Anzeige den Film damals gar nicht gesehen haben konnten. Und wenn jemand Jackie wirklich gekannt hat, dann meine Familie und ich.

CITY.mag: Jetzt eine Frage, die Ihnen die Sun wohl zu erst gestellt hätte …

du Pré: Oh, ich weiß: Sie meinen die Sache mit Jackie und meinem Mann!?

CITY.mag: Sie haben ihn überredet, eine Nacht mit Jackie zu verbringen …?

du Pré: Ja, sie hat so gelitten, war in einem unbeschreiblichen Zustand. Ich mußte es tun. Es war der einzige Weg. Bereut habe ich es keine Sekunde. Auch mein Mann und ich sind uns danach noch näher gekommen.

CITY.mag: Sie standen in Ihrer Kindheit stets im Schatten der hochbegabten Schwester. Hand aufs Herz: Haben Sie Jackie nicht gelegentlich verflucht?

du Pré: Nein, niemals! Ich habe es stets als unbeschreibliches Geschenk angesehen, einem Genie wie ihr so nahe sein zu können. Und ich habe sie über alles geliebt.

Interview: Jonas Demel

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