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„Hipgnosis“ im Kino: Hippe Jungs mit Hirn

Hipgnosis
Peter Christopherson (links), Aubrey „Po“ Powell und Storm Thorgerson waren Hipgnosis. (© Hipgnosis Ltd)

Das Designstudio Hipgnosis hat einige der legendärsten Albumcover aller Zeiten erschaffen. Eine Kinofilm und eine Ausstellung würdigen dies.

Der Film: „Squaring the Circle“

„Sie stehen für die goldene Zeit des Musikgeschäfts, in der Musik noch als Kunst angesehen wurde, die die Welt verändern konnte. In den Sechziger waren Rockstars Künstler, und Grafikdesigner waren auch Künstler. All diese Werke sind zeitlos.“ Ex-Oasis-Mann Noel Gallagher war zwar gerade erst sechs Jahre alt, als Hipgnosis 1973 mit dem minimalistischen Prisma auf dem Cover von Pink Floyds „The Dark Side of the Moon“ das wohl berühmteste Artwork der Rockgeschichte kreierten. Doch Gallagher hat recht: Wie Storm Thorgerson und Aubrey Powell mit genialen Ideen die Platten von Stars wie Led Zeppelin, AC/DC, Genesis, Black Sabbath oder Paul McCartney kongenial mit innovativem, visionärem Design umhüllten – das war und ist einmalig. Und es kann im Kino und vor Ort nun bestaunt werden. Kann? Nein: sollte!

„Squaring the Circle“ läuft ab 14. März im Kino, so nennt Fotograf und Filmregisseur Anton Corbijn seinen Dokumentarfilm über Hipgnosis. Das Wort setzt sich zusammen aus den Worten Hip – neu, cool, trendy – und Gnosis, altgriechisch für Wissen. Thorgerson und Powell schufen die Cover mit der Attitüde von Kunststars, ohne kreative und finanzielle Grenzen. Was sie sich vorstellten, das wurde gemacht – und wenn für ein Albumcover rote Fußbälle in der Sahara verteilt oder ein Schaf auf Hawaii auf einem eigens angefertigten Chaise-Lounge-Sofa vor dem pazifischen Ozean posieren musste. „Die Leute realisierten, dass man alles auf einem Albumcover machen kann, wenn es nur interessant ist. Wir erkannten, dass wir unsere Landscape Art machen und es als Albumcover verkaufen konnten“, freut sich Powell im Film.

Hipgnosis Pink Floyd
Das wohl berühmteste Plattencover der Welt: „The dark Side of the Moon“ von Pink Floyd, designt von Hipgnoss (Foto: Pink Floyd, The Dark Side of the Moon, Design Hipgnosis, A. Powell, S. Thorgerson © Pink Floyd Music Ltd.)

Die Einflüsse waren vielfältig: Präraffaelitische Gemälde oder Surrealisten wie Magritte, Dalí, Duchamp oder Man Ray. David Gilmour, Roger Waters, Peter Gabriel, Jimmy Page, Robert Plant und Paul McCartney sprechen in Corbijns dicht arrangierten und fast zärtlichem Film mit Ehrfurcht über Hipgnosis. Denn sie wissen: Deren geniale Albumcover haben ihre Platten zu Ikonen gemacht.

Die Ausstellung: „Hipgnosis. Breathe“

In der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen sind jetzt unter dem Titel Album Cover Art und Photo Design by Aubrey Powell & Storm Thorgerson 120 großformatige limitierten Kunstdrucke und Fotografien sowie mehr als 20 originale Plattenhüllen von Hipgnosis zu sehen. Ergänzt werden diese Exponate durch den Dokumentarfilm „Eclipse“ von Aubrey Powell für Pink Floyd, anlässlich des 50. Jubiläums von „The Dark Side of the Moon“. Dazu gibt es einen Soundwalk, der die Musik erlebbar macht.

Hipgnosis.Breathe. Album Cover Art und Photo Design by Aubrey Powell & Storm Thorgerson“ läuft bis 20. Mai.

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