Hollywood: Netflix zeigt die Filmbranche der 1940er
Sex von der Tankstelle: Mit der Miniserie „Hollywood“ zeigt Netflix uns Regisseure, Drehbuchautoren und Schauspieler vor dem Durchbruch.
Zeitreise mit Netflix: Jack Costello (David Corenswet) fühlt sich zum Filmstar geboren und steht jeden Morgen in einem riesigen Pulk von Möchtegern-Statisten vor dem Eingang der Produktionsfirmen in Hollywood. Meist aber wird er nicht benötigt, braucht aber dringend Geld für die kleine Wohnung, in der er mit seiner Frau Henrietta (Maude Apatow) wohnt. Dann wird Jack von Ernie (Dylan McDermott) angesprochen, der eine ganz besondere Tankstelle betreibt. „Dreamland“ ist das Zauberwort gealterter Stummfilmstars, die sich sexuelle Diensleistungen viel Geld kosten lassen. Die Tankstelle entwickelt sich für die Serie zum Dreh- und Angelpunkt, wo Regisseure, Drehbuchautoren und Schauspieler sich zum Austausch von Dienstleistungen treffen, kennen und manchmal auch lieben lernen. Manchmal geht es aber auch ins Büro des Agenten Henry Willson (Jim Parsons, „The Big Bang Theory“), wo Willson dem späteren Star Rock Hudson das Fundament seiner Karriere legen muss – mit dem Künstlernamen Rock Hudson. Nach Sichtung der ersten beiden Folgen kann man sagen: Die Serie „Hollywood“ besticht durch gut getimete Dialoge voller Komik, mit hervorragendem Schauspiel und durch Kleinigkeiten der Ernsthaftigkeit: So etwa, wenn schwarzen Schauspielerinnen am Set im Vorbeigehen gesagt wird, sie sollten doch etwas dümmer auftreten, das sei realistischer. Der Glamour Hollywoods mag vieles überstrahlen – Rassismus nicht. jw