Zum Inhalt springen

„Hullraisers“: Der betörende Duft des Hangovers

Hullraisers ZDFneo ZDF-Mediathek
Toni (Leah Brotherhead, r.) ist verzweifelt. Die Geburtstagsparty für ihre Tochter droht ein Desaster zu werden. Sind die Rettungsideen ihrer älteren Schwester Paula (Sinead Matthews, l.) wirklich gut und kann die verkaterte Rana (Taj Atwal, M.) tatsächlich als Prinzessin die Kinder begeistern? Die britische Serie „Hullraisers“ läuft auf ZDFneo und kann in der ZDF-Mediathek gestreamt werden. (Foto: ZDF/Amy Brammall)

Kleinstadtfrauen in der Midlifecrisis? Auf ZDFneo und in der ZDF-Mediathek kann jetzt die Serie „Hullraisers“ gesehen und gestreamt werden.

„Hullraisers“: ZDFneo und ZDF-Mediathek mit neuer britischer Sitcom

Nach durchzechter Nacht schnell noch einen Döner verdrücken, damit die Leber genug Fett hat, um den Alkohol abzubauen: Wenn die Schauspielerin Toni (Lea Brotherhead), Mutter einer vierjährigen Tochter, im Supermarkt eine völlig derangierte junge Frau sieht, wird sie sofort neidisch: die Freiheiten der Jugend. Ihre Schwester Paula raucht schon am frühen Morgen E-Zigaretten mit dem Aroma von Fleischpastete und lästert über ihre Tochter Ashley und deren neuen Freund ab, der aussehe wie ein Autodieb. Rana (Taj Atwal, „Memory“, „What’s Love Got to Do With It?“)  ist Polizistin und – was viel wichtiger ist – Single und kann ein freies, selbstbestimmtes Leben führen. Sie hatte nach einer Drogenrazzia noch selbst eine wilde Nacht mit etlichen … nun: bewusstseinserweiternden bzw. verengenden Substanzen zusammen mit einem Fußballer von der Drogenrazzia. So startet die Serie „Hullraisers“ (jetzt auf ZDFneo und in der ZDF-Mediathek).

Die sechsteilige britische Sitcom „Hullraisers“ spielt in den der Kleinstadt Hull, drei Freundinnen und ihre Peripherie stehen im Zentrum des Geschehens, das nur von einem bestimmt wird: die Trauer um den Verlust von Jugend und Freiheit. Nur Rana sieht das (noch) nicht so und wird deshab von ihren Freundinnen beneidet. Doch was macht Jugend und Freiheit aus? In den Augen von Toni sind das durchsoffene und durchvögelte Nächte. Dass Regisseur Ian Fitzgibbon dazu keine eigene, distanzierte Haltung findet, macht die Serie zu etwas Beliebigem. Vergleicht man „Hullraisers“ mit der gerade erst an den Start gegangenen Serie „The Dry – Sekt oder Selters“, so hat die britisch-irische Serie die Nase deutlich vorn. Grund: Dort wird Alkoholkonsum ebsnso in jeder zweiten Szene zum Thema, doch der Missbrauch wird immer wieder in ein kritisches Licht gerückt, auch dann, wenn er als Mittel zu einer Pointe eingesetzt wird. Comedy und Tragik halten die Waage. in „Hullraisers“ ist ist davon nichts zu sehen. Die Serie ist lose angelehnt an die isralische Serie „Little Mum“, und aus Israel kamen in den vergangenen Jahren immer hervorragende Filme und Serien. „Hullraisers“ gehört nicht zu den gelungenen Remakes, auch wenn mit den Themen wie Erziehung, Diebstahl im sozialen Umfeld und der Sex in einer festen Beziehung der Alkohl etwas in den Hintergrund rückt.

Beitrag teilen: