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„Hundreds of Beavers“: Einer der Filme des Jahres

Der Film „Hundreds of Beavers“ startet jetzt in den Kinos.
Der Film „Hundreds of Beavers“ startet jetzt in den Kinos. (© 2025 Sabljak Ravenwood Hogerton)

Der Film „Hundreds of Beavers“, der jetzt in den Kinos startet, ist weit mehr als nur eine Komödie. Volker Sievert war begeistert von diesem Stummfilm, der so viele Reverenzen birgt.

Redakteur Volker Sievert legt sich bereits im Februar fest: „Hundreds of Beavers“ wird einer der Filme des Jahres 2025. Warum er die Komik des US-Indie-Kreativduos Mike Cheslik und Ryland Brickson Cole so gut findet, erklärt er in diesem Text. „Hundreds of Beavers“ startet jetzt in den Kinos.

Wenn der Vorgängerfilm „Lake Michigan Monster“ hieß und von einem Betrunkenen handelt, der ein Monster jagt, dann ist es eigentlich nur folgerichtig, wenn der Nachfolger „Hundreds of Beavers“ heißt und von einem Betrunkenen handelt, der Biber jagt: Obstbrandhersteller Jean (Ryland Brickson Cole Tews) fackelt im 19. Jahrhundert im Suff seine Plantage ab. Dass ein Biber die Stützen eines seiner Riesenfässer Wein abnagt und so zur Katastrophe beiträgt, nagt wiederum ziemlich doll an Jean.

Unerfahren mit dem Überleben in der verschneiten Wíldnis, jagt er mehr schlecht als recht Fische und Hasen, bis er beim Überbringen seiner mickrigen Fänge beim lokalen Händler a) einen erfolgreichen Pelzjäger trifft, b) sich in des Händlers Tochter verguckt, die er c) nur gegen Hunderte von erlegten Bibern zur Frau bekommt. Jean macht sich ans Werk … Das US-Indie-Kreativduo Mike Cheslik (Drehbuch und Regie) und Ryland Brickson Cole Tews (Drehbuch und Hauptrolle) hat ein charmant-komisch-orginelles Meisterwerk des Film-Mix-ups geschaffen: Realfilm, Looney-Tunes-Cartoons wie Wile E. Coyote, der pausenlos erfolglos einen Road Runner jagt, Slapstick wie bei Chaplin und Keaton, Super-Mario-Brothers-Games, die Tiere verkörpert von Menschen in Tierkostümen, mit Adobe After Effects zu einer Real-Zeichentrick-Mischung gemacht und – das Ganze als Stummfilm nur mit Toneffekten! Darüber hinaus erzählt der Film auch noch eine klassische, US-amerikanische Pioniergeschichte, in der der Kampf ums Überleben in einer feindlichen, mittelfristig zu beherrschenden Umwelt rasch zur kapitalistischen Ausbeutung und Vernichtung vom natürlichen Ressourcen führt.

Ein Fest für Cineasten und alle, die einen der Filme des Jahres sehen wollen.

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