„Hungry“: Bei den Essgestörten in der Klapse
Die Serie „Hungry“ bei ZDFneo und in der ZDF-Mediathek ist eine so ernsthafte wie kurzweilige Auseinandersetzung mit Essstörung bei Jugendlichen. Im Mittelpunkt des Sechsteilers steht Ronnie, die von Zoe Magdalena nicht nur gespielt wird. Die Schauspielerin hat auch das Drehbuch geschrieben.
Dass eine Essstörung bei Jungendlichen tödlich enden kann, wissen alle. Wie gefährlich das wirklich ist und warum es den Betroffenen oft gegen ihren Willen egal ist, zeigt jetzt die Serie „Hungry“ bei ZDFneo und in der ZDF-Mediathek.
Die Serie „Hungry“ handelt von der 17-jährigen Ronnie, die von ihrer Mutter in die Kinder- und Jugendpsychiatrie eingewiesen wird, weil Ronnie keinen Bissen mehr isst. Mit allen Mitteln wehrt sich Ronnie gegen die Aufnahme in die Gemeinschaft, doch die Solidarität unter den Essgestörten und den Depressiven ist so umfassend und einnehmend, dass Ronnie zunehmend in diese Gemeinschaft hineingezogen wird, Verantwortung übernimmt und emotionale Bindungen aufbaut. Ronnie wird von der viel älteren Schauspielerin Zoe Magdalena gespielt, was sofort auffällt und vielleicht auch ein kleines Manko der Serie darstellt, aber wirklich nur ein ganz kleines, denn: Zoe Magdalena spielt nicht nur die Rolle der Ronnie, sie hat auch das Drehbuch geschrieben. Sie schreibt darüber hinaus auch Kinderbücher und übersetzt britische Kinderbücher ins Deutsche. Bereits in ihrer Schulzeit hat die heute 30-Jährige Kurzgeschichten und Romane geschrieben sowie für verschiedene Tageszeitungen gearbeitet. Nach ihrem Studium Drehbuch an der ifs internationale filmschule köln schrieb sie als Semesterfilm das Drehbuch für den Film „Eskapismus oder so“, darüber hinaus schrieb sie für etliche Comedyformate Sketche, unter anderem für die Satireserie „Kroymann“. Dieser Mix der Talente der jungen Autorin fließt auch in die Serie ein und wird dadurch alles andere als aufgezwungen didaktisch. Obwohl absolut fundiert – die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität zu Köln, der Bundesverband Essstörungen ANAD und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hatten ein prüfendes Auge auf die Produktion –, kommt „Hungry“ immer kurzweilig und oft an der Grenze zum Komischen daher: eine Prädikatsauszeichnung!