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Imani Coppola

Wenn junge Leute davon sprechen, Musiker zu werden, sagen viele Eltern im Zweifelsfall erst einmal: Ah ja?! Aber in Imani Coppolas Familie wäre jeder andere Berufswunsch eine Enttäuschung gewesen: Vater und Mutter sind begeisterte Jazzer, die Brüder schwören auf HipHop und Klein-Schwesterlein singt in einer Alternative-Band. Imani selbst hat sich auf ihrem ersten Album „Chupacabra“ (Columbia/Sony) für funkigen Pop entschieden.

Kultur!News: Imani, entspricht die Fröhlichkeit deiner Musik auch deiner Persönlichkeit?

Imani Coppola: Das Album faßt zwei Monate meines Lebens zusammen, die ich im Studio verbracht habe, aber sicherlich nicht mein Leben. Es ist ein Sommeralbum, ich hatte meinen Kopf voll mit Sommergedanken.

K!N: Verlangen die Songs danach, geschrieben zu werden?

Imani Coppola: Absolut, manchmal habe ich eine Melodie in meinem Kopf und ein paar Worte dazu, und das geht so sehr herum, daß ich nicht schlafen kann, bis ich es aufgeschrieben habe, und danach kann ich immer noch nicht schlafen, weil es weiter da ist.

K!N: Hörst du den perfekten Song im Kopf und versuchst, dem in der Realität so nahe wie möglich zu kommen?

Imani Coppola: Ich höre eine wunderschöne Melodie mit allen Instrumenten in der Welt, aber es wird allein dadurch schon anders, daß ich zunächst auf das angewiesen bin, was ich selber spielen kann. Das tausendköpfige Bläserensemble kann ich nicht wiedergeben, dennoch ist es mein Traum, mit einem großen Orchester zusammenzuarbeiten.

K!N: So selbstbewußt, wie du auftrittst, müßtest du eigentlich ziemlich von deiner Musik überzeugt sein.

Imani Coppola: Im ersten Jahr am College habe ich Sachen geschrieben, die ich großartig fand. Ich hätte es nie für möglich gehalten, so etwas zu können. Als es dann an die Aufnahemn für das Album ging, war ich wieder in der verdammten Grundschule. Jetzt schreibe ich wieder, zuhause, und meine Eltern kommen die ganze Zeit an: Hey, das ist gut, besorg‘ dir einen Produzenten, das ist perfekt fürs zweite Album. Aber ich bin vorsichtiger geworden. Es kommt darauf an, daß du tust, was du tun willst. Ich denke, das kann ich jetzt.

Interview: Rolf von der Reith

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