„Inside Man“ mit Denzel Washington auf Arte
Denzel Washington will auf Arte in Spike Lees „Inside Man“ einen Bankräuber zur Strecke bringen. Das ist leichter gesagt als getan …
„Warum ich den perfekten Bankraub begehe? Nun, weil ich es kann.“ Dass Dalton Russell (fies und sympathisch: Clive Owen) mit seinem Eröffnungsstatement Recht behalten soll, zeigt sich in den folgenden 129 Minuten dieses Katz-und-Maus-Spiels zwischen seiner Geiselnehmerbande, die sich in einer Bank verschanzt hat, und dem leitenden Detective Frazier (Denzel Washington). Das raffinierte Drehbuch von „Inside Man“ tammt von Russell Gewirtz und der schickt Frazier nicht nur einmal auf eine falsche Fährte; der Film gewinnt aus diesen intelligenten Kniffen seine Spannung. Und weil Spike Lee Regie führte, ist daraus nicht bloß ein typischer Genrefilm geworden. Vielmehr hat Lee alle Chancen genutzt, um seine Standardthemen Rassismus und Machtmissbrauch einzubauen, und sei es für wenige Dialogzeilen.
Das bremst manchmal das Tempo runter, das die rasanten Steadycam-Fahrten bewirken, gibt dem Thriller im Gegenzug aber auch gesellschaftspolitische Bodenhaftung. Und Luxusakteure wie Willem Dafoe als Polizist oder Jodie Foster als externe Beraterin mit windigem Auftrag sind da ein echter Bonus. Wir würden hingegen gerne noch wissen, wer Denzel Washingtons flamboyante Garderobe (siehe Foto) ausgewählt hat – so könnte „Inside Man“ glatt in den 1930er-Jahren spielen! (ascho/vs)