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Interview: „Im Zentrum der Wirklichkeit“ von Dr. Umwuchts Tanzpalast

„Im Zentrum der Wirklichkeit“ : Übereinander gelegte Fotos von den Bandmitgliedern von Dr. Umwuchts Tanzpalast und ihren Instrumenten.
Live on Stage: Die Bandmitglieder von Dr. Umwuchts Tanzpalast mit ihren Instrumenten. (Foto: David Grimm)

kulturnews hat mit dem energetischen Sextett aus bayerischen Gefilden über seine neue Platte „Im Zentrum der Wirklichkeit“ gesprochen.

Wenn Dr. Umwuchts Tanzpalast auf der Bühne steht, dann „haben wir alles außer Kontrolle“. Das lässt sich nicht nur auf ihrem aktuellen Album „Im Zentrum der Wirklichkeit“ nachhören, das am 2. Mai erschienen ist.

Seit ihrem Debüt mit „Freizeit als Beruf“ von 2018 und zahlreichen Live-Gigs ist der Kontrollverlust in Form von Tanzwut quasi bewiesen. Denn das Bamberger Sextett live performt, dann kann man sich ihrem Vibe kaum entziehen und es gibt oft nur einen Ausweg: abzappeln, zum Beispiel beim Fusion Festival, dem Auerworld Festival oder dem Nürnberg Pop.

Allein der glücklicherweise komplett veganen Single „Blumenwurst“ wurde mit inzwischen über 200.000 Klicks allein auf Spotify besondere Aufmerksamkeit zuteil. kulturnews hat mit der Gruppe zu ihrem neuen Album „Im Zentrum der Wirklichkeit“ gesprochen:

David, Andreas, wie habt ihr euch gefunden und bis heute behalten?

David Grimm/Andreas Klenk: Eingesammelt haben wir uns irgendwo zwischen Kleidertauschparty in Bamberg, Hippiehof auf dem Land, Wagenplatz in Weimar, Mitfahrgelegenheit aus Berlin, Nacktbaden im Allgäu und in Auswuchtungen anderer Bands. Freundschaften entstehen über gemeinsame Erfahrungen, und mit denen pflegen wir unsere Musik-, Reise-, Diskurs- und Lustgemeinschaft. Ganz vorne dabei: Straßenmusiktouren, Baden gehen, Eisessen – die Top 3 der Banderhaltung.

„Im Zentrum der Wirklichkeit“ ist eure zweite Platte. Nach eurem Debüt 2018 waren die Umstände, unter denen eure Musik entstand, ganz anders als zuvor. Wie hat sich das auf das Album ausgewirkt?

Grimm/Klenk: Vor ein paar Jahren war es noch einfacher, sich hedonistisch von der Welt fernzuhalten, das haben wir oft auch getan. Die Welt klopft aber neuerdings ständig an oder setzt sich auf einen drauf, da war die Musik und die Albumproduktion auch eine Kompensationstrategie, um sich nicht erdrücken zu lassen. ,Was zum Tanzen und was zum Denken‘ – das haben wir schon früh von unseren Songs behauptet, heute stimmt es noch mehr.

Eure Texte wirken ernster als vorher, scheinbar stoßen euch Verschwörungstheorien auf – hat sich das Zusammenwirken in der Gruppe durch die Pandemie zum Sachlicheren verändert?

Grimm/Klenk: Aufstoßen ist ganz passend – unfassbar, wie man immer noch ständig mit diesem Weltverschwörungsmüll vollgekotzt wird. Wie alle müssen da natürlich, auch wir als Gruppe, was dagegen halten, um nicht selbst zum Kotzbeutel der anderen zu werden. Mittlerweile haben ja einige von uns Erfahrung als Väter: was hängen bleibt, wischt man eben ab und lacht drüber. Dann lachen auch die anderen, und das hat was Verbindendes.

„Im Zentrum der Wirklichkeit“ ist der Titel des neuen Albums. Wer steht denn in diesem Zentrum, und wo findet man es?

Grimm/Klenk: In unserer gleichzeitig von Egozentrik und totaler Verbindung geprägten Zeit ist das Zentrum überall.

Das Publikum liebt eure energetischen Vibes besonders auf der Bühne – wann kann man euch mal wieder live erleben?

Grimm/Klenk: Energie, Vibe, Liebe – toll! Unsere „Lustbarkeiten 2022“ [umwucht für „Tour¡]  führen uns ab jetzt bis Oktober durch weite Teile Süddeutschlands. Unter anderem werden wir auf dem Tsukahara Fetival bei Aschaffenburg, Wein am Stein in Würzburg, dem Zamma!Festsival südlich von München, dem Künstlerhaus Kempten und einem großen Clubfestival in Nürnberg dabei sein. Ein paar Termine kommen vielleicht noch hinzu – aber alle bisherigen sind hier zu finden: https://www.drumwucht.de/live/

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