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Isn‘t it good – Swedish Wood

Mit seiner Band begibt sich Emil Brandqvist auf musikalische Reisen – doch ohne Wald und Meer geht gar nichts.Interview: Stefan Grüll

Emil, schon im Titel eures neuen Albums „Entering the Woods“ klingt die Natur als zentraler Bezugsraum an, und auch in vielen der Stücke auf dem Album geht es um naturbezogene Phänomene. Woher kommt diese Inspiration?

Emil Brandqvist: Ich lebe in Göteborg. Das ist sicherlich nicht die größte Stadt der Welt, aber die zweitgrößte Stadt Schwedens. Ich bin aber in einem kleinen Ort an der Westküste aufgewachsen. Seitdem ich von dort weggezogen bin, habe ich immer diese Sehnsucht nach der Offenheit verspürt, die die Natur ausstrahlt, nach dem Wald und dem Meer. Diese Sehnsucht ist die ganze Zeit da, hinter ganz vielen anderen Gedanken und Gefühlen, die ich habe. Auf vielen unserer früheren Alben ging es um das Meer, aber ich mag die Ruhe, die Gerüche und diese vielen kleinen Geräusche, denen man im Wald begegnet.

Ist zuerst das Konzept oder die Musik da, wenn du mit einem neuen Album beginnst?

Brandqvist: Es beginnt mit der Komposition und dem Proben als Band. Wenn ich die Musik schreibe, ist es erst mal nur Musik – nicht mehr. Aber wenn Max am Bass und Tuomas am Piano dazukommen, sehe ich mit der Zeit, wo genau die Reise hingeht: Die Bilder fangen an, konkretere Formen anzunehmen. Es ist also immer ein Prozess, in dem man selbst lernt, was die Musik für einen ausdrückt. Am Ende des Prozesses glaube ich aber an diesen Ausdruck, und dann geht es in einem Stück etwa um den Wald.

Viele der Stücke auf dem Album sind rhythmisch sehr komplex. Beginnst du beim Komponieren mit dem Schlagzeug?

Brandqvist: Ich beginne meistens mit dem Klavier. Tatsächlich denke ich an das Schlagzeug immer als letztes, weil für mich nicht die Rhythmen, sondern die Melodien im Fokus stehen. Und erst wenn wir uns als Band treffen, finde ich heraus, was ich am Schlagzeug eigentlich zu tun habe.

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