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Ist Shisha rauchen schädlicher als Zigaretten rauchen?

Shishas werden in Deutschland immer beliebter! (Foto: Denys Gromov/Pexels)

Shishas kommen immer mehr in Mode, das Rauchen von Zigaretten dagegen verliert stetig an Charme. Welcher Genuss ist schädlicher?

Shishas kamen etwa um die Jahrtausendwende nach Deutschland. Seitdem steigert sich ihre Beliebtheit stetig und heute ist der Trend in den Großstädten nicht mehr zu übersehen. Werden doch immer mehr sogenannte Shisha-Bars eröffnet, in denen die Gäste zwanglos ihrem Laster frönen. Gleichzeitig geht der Konsum von Zigaretten Jahr für Jahr zurück.
Shishas haben in der Regel den Ruf, die Gesundheit im Vergleich zu Zigaretten weniger zu belasten. Wie ist diese Aussage einzuschätzen?

Was ist eine Shisha?

Im Grunde ist die Shisha eine Wasserpfeife, die auch unter den Namen “Hookah” oder “Nargile” bekannt ist. Ihre Ursprünge hat die Shisha im arabischen Raum. Überlieferungen legen Zeugnis davon ab, dass die Tradition des gemeinschaftlichen Rauchens auf nordindischen und persischen Wurzeln beruht. In den dortigen Regionen gilt die Shisha als fester Bestandteil einer Kultur, für die Gastfreundschaft ein hohes Gut ist. Inzwischen ist die Shisha weltweit verbreitet. Die kunstvollen Pfeifen gibt es in vielen Modellen. Spezialisierte Anbieter haben in der Regel eine umfassende Auswahl an Shishas im Sortiment.

Das Herzstück der Shisha ist ein Wasserbehälter. Die weiteren Bestandteile sind ein Mundstück mit Schlauch, der mit dem Wasserbehälter verbunden ist. Zudem umfasst die Shisha eine Rauchsäule in der Form eines langen, dünnen Hohlstabes. Dessen unteres Ende wird ins Wasser getaucht. Das obere Ende ist mit einem Tabakkopf ausgestattet, der mit der Tabakmischung befüllt wird.

Wie wird eine Shisha konsumiert?

Wird am Mundstück einer befüllten und angezündeten Shisha gezogen, entsteht in der Rauchsäule ein Unterdruck. Der Rauch wandert in den Wasserbehälter, in dem er abgekühlt und bis zu einem gewissen Maße gefiltert wird – zudem verliert er etwas an Schärfe. Von dort wandert der Rauch dann in den Schlauch, gelangt zum Mundstück und wird inhaliert.

Ist der Shisha-Konsum mit Zigarettenrauchen vergleichbar?

Ob diese Frage jemals geklärt werden kann, ist zu bezweifeln. Zu sehr unterscheiden sich beide Genussarten, als dass mit wissenschaftlicher Genauigkeit belegt werden kann, welche Form des Rauchens die Gesundheit stärker schädigt. Fakt ist, dass sowohl bei der Zigarette als auch bei der Shisha toxische Verbrennungsrückstände entstehen.
So gibt die WHO (Weltgesundheitsorganisation) an, dass der Konsum einer Shisha-Füllung etwa 100 Zigaretten entspricht. Das renommierte Wissenschaftsmagazin Quarks spricht dagegen nur von 50 Zigaretten. Die Barmer Ersatzkasse veröffentlichte auf ihrer Website, dass eine Shisha-Sitzung sogar nur die Schadstoffe von zehn Zigaretten freisetzt. Dass über die Schädlichkeit von Shishas eher geraten denn gewusst wird, hängt mit den folgenden Faktoren im Zusammenhang:
  • Größe der Wasserpfeife
  • Dimensionen von Schlauch und Mundstück
  • Tabak, der verwendet wird
  • Größe des Tabakkopfes
  • Tiefe der Züge
  • Dauer einer Shisha-Sitzung
  • Frequenz der Shisha-Sitzungen

Sind Shishas gefährlicher als Zigaretten?

Wenn nur eine Shisha-Sitzung als Grundlage der Bewertung herangezogen wird, dann ist diese sicher schädlicher als eine einzelne Zigarette. Eine Sitzung kann mehrere Stunden beanspruchen, wobei der Rauch durch alle anwesenden Teilnehmer “geteilt” wird. Wenn dagegen eine oder mehrere Schachteln Zigaretten täglich gedampft werden, ist die gesundheitliche Gefährdung für die einzelne Person höher einzuschätzen.

Abhängig ist der Schadstoffgehalt zudem vom verwendeten Tabak, der sich in mehreren Gesichtspunkten unterscheidet.

Shisha-Tabak

Der Tabak, der bei einer Shisha verwendet wird, ist mit Melasse, Glycerin und Aromastoffen angereichert. Dabei sorgt die Melasse für den hohen Feuchtigkeitsgehalt und das Glycerin für die überdimensionale Rauchentwicklung. Weiterhin ist der Tabak gröber geschnitten und enthält keinen Teer.

Zigarettentabak

Auch der Tabak einer Zigarette enthält Aromastoffe. Diese sollen den typischen Tabakgeschmack intensivieren. Zudem entsteht bei der Verbrennung Teer. Zigarettentabak ist feiner geschnitten und im Vergleich zum Shishatabak sehr trocken.

Alternativen zum Shisha-Tabak

Wem der Tabak für die Shisha zu stark ist, kann auf diverse Dampfpasten oder Dampfsteine zurückgreifen. Beide Materialien bestehen aus natürlichen Mineralien. Sie enthalten kein Nikotin und werden nicht geraucht, sondern verdampft, wodurch weniger Schadstoffe freigesetzt werden sollen. Durch das fehlende Nikotin wird die Suchtgefahr entscheidend herabgesetzt.
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