Jean-Claude Van Damme in „Harte Ziele“ von John Woo
Der Matrose Chance Boudreaux steht alleine gegen eine Mörderbande, die Menschenjagden veranstaltet. Wie gut, dass er einst Elitesoldat war!
„Harte Ziele“ jetzt auf ZDFneo und dann für eine Woche in der Mediathek: Hongkong-Acton-Ikone John Woo hat 1997 mit „Face/Off – Im Körper des Feindes“ einen bahnbrechenden Actionfilm gedreht, mit „Pulp Fiction“-Star John Travolta und Oscar-Preisträger Nicolas Cage. Vorher musste er bei seiner ersten US-amerikanischen Regiearbeit vier Jahre vorher aber erst einmal mit weniger Budget und einem Darsteller von weniger Klasse vorlieb nehmen: der belgischen Action-Kante Jean-Claude Van Damme.
Matrose Chance Boudreaux (Van Damme) trifft bei der meist erfolglosen Jobsuche auf die junge Natasha (Yancy Butler), die ihren Vater sucht. Weil sie sich in der Gegend nicht auskennt, wird sie direkt auf der Straße belästigt und überfallen, woraufhin Schlägertypen schmerzhafte Bekannschaft machen mit Boudreaux, der einst Elitesoldat war. Natasha engagiert Boudreaux, damit er ihr bei der Suche hilft. Sie finden heraus, dass eine brutale Söldnerbande eine lukrative Menschenjagd auf Obdachlose veranstaltet. Die Opfer bekommen einen Gürtel mit 10 000 Dollar, den sie behalten dürfen, wenn sie die Jagd überleben, für die perverse Reiche viel Geld zahlen. Nastashas Vater hat diese Jagd nicht überlebt. Dafür hat die Bande um Oberhaupt Fouchon (Lance Henriksen) und Oberkiller van Cleef (Arnold Vosloo) geschnallt, dass Boudreaux und Natasha herumschmüffeln und macht nun Jagd auf die beiden. Sie rechnen aber nicht mit Boudreaux’ Kampfgeschick und seinen Kenntnisse der Bayous von Louisianna …
Artistische, einfallsreiche Ballereien mit endlos viel Munition in den Waffen, Zeitlupen, ein unbesiegbarer, cooler Held: Wie bei John Woo üblich, sind die Zweikämpfe, Actionszenen und Showdowns um einiges kreativer als die Szenen dazwischen und hier teils am Rand der Selbstparodie – alleine Van Dammes gegelte Langhaarfrisur ist ein Spektakel sich!
„Harte Ziele“ macht mächtig Spaß und ist ohne Zweifel der beste Film des mimisch reduzierten Schauspielers – der mit seinen Martial-Arts-Fähigkeiten Woos Werk eine tänzerische Körperlichkeit verleiht, die in den Filmen des Actionmeisters sonst nicht zu finden ist.