Jimi Tenor
Der als „verrückter Finne“ zu Ruhm gelangte Elektronik-Friemler und Orgelspieler ist normal geworden. Mit großen Orchester hat er im polnischen Lodz mit „Out of nowhere“ (Zomba) opulente, groovende Soundlandschaften aufgenommen – die perfekte Untermalung filmischer Meisterwerke, die erst noch gedreht werden müssen.
kulturnews: Jimi, wie anstrengend war es, einem großen Orchester zu erklären, was du vorhast?
Jimi Tenor: Ich hatte keinen Spaß dabei. Ich hatte nur drei der Stücke fertig auf dem Papier, als wir in Polen ankamen, und in den drei verbleibenden Tagen musste ich die restlichen Stücke schreiben und komplett arrangieren. Das war völlig verrückt, der Druck war wirklich außer Kontrolle geraten.
kulturnews: Ist es also ein großer Unterschied zwischen dem Album, das du machen wolltest, und dem, das du gemacht hast?
Tenor: Das ist doch jedes Mal so. Aber das Publikum wird niemals die Probleme bei der Produktion heraus hören. Und trotzdem habe ich mir vorher wieder viel zu viele Sorgen gemacht. Ich lag nachts wach und dachte: Oh, mein Gott, diese Arrangements werden niemals funktionieren – und dann funktionierten sie doch sehr gut.
kulturnews: Auf der CD ist das Standardessen Kohl und Würstchen abgebildet, das es in Lodz jeden Tag gab. Scheint einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben …
Tenor: Das Catering war Teil der Vertrages; es war beim Orchester inbegriffen. Ich muss aber sagen, ich bin vor allem auf einen Geschmack gekommen: polnische Hot Dogs mit Kartoffelpüree. Was will man mehr?
Interview: Rolf von der Reith