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John von Düffel: KL – Gespräch über die Unsterblichkeit

In „KL – Gespräch über die Unsterblichkeit“ schickt John von Düffel seinen Helden, der viel eher Beisitzer und/oder Stichwortgeber als selbst agierende Figur ist, in Dialoge mit der Modeikone KL. Ein Setting, das durchaus reizvoll ist, und das nicht zuletzt, weil potenziell heikel. Denn: Im Zentrum dieses Buches stehen die mehr oder minder monologisierend dargebotenen Weltanschauungen einer bewusst nachlässig anonymisierten Person, die zum popkulturellen Faszinosum geworden ist, lange bevor dieses fiktive Werk entstand.

Die relevante Währung dabei ist Pietät – und diese bleibt dankbarerweise gewahrt. Was allerdings auch daran liegt, dass die Dialoge des Dramaturgen und Professors für szenisches Schreiben von Düffel zwar auf herrlich süffige Weise mit theoretischen Ansätzen um sich werfen, ihren Autoren aber nur bedingt hinter der Figur des KL zu verstecken wissen. Von Düffel bleibt als Strippenzieher zu präsent – was dieses Buch nicht weniger clever macht, doch aber wie eine literarisch-geistige Fingerübung wirken lässt.

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