Zum Inhalt springen

Anzeige

Juc – „Dread “ aus „Electronic Symphony No. 1“ als Single

Juc Dead Erste Sinfonie
Gesprochen: Jut͡s – die Münchner Musikerin und Produzentin Juc (© Sonja Bencker)

Mit ihrer ersten Single „Dreads“ schafft Juc eine düster-ekstatische Sphäre, die Melancholie entfesselt und umkreist.

Ekstase und Schrecken

„Dread“ ist die erste Single aus Jucs Konzeptalbum „Electronic Symphony No.1, f minor: Existential Dread“. Genauer gesagt ist es das Scherzo – der tänzerische Mittelsatz der Sinfonie. Bei Haydn und Mozart noch heiter und verspielt, wird er im 20. Jahrhundert diabolisch und abgründig. Mahler und Schostakowitsch machten das Scherzo zur fröhlichen Maske, hinter der Schreckliches lauert.

Auch „Dread“ beginnt sphärisch und unbeschwert, doch der Rhythmus wird immer zwingender: Der Puls steigt, Tanz wird zum Stampfen. Im Ekstatischen wechseln Kontemplation und Abschweifung einander ab. Jucs Scherzo greift Motive aus den ersten Sinfoniesätzen auf und schafft eine rauschhafte Atmosphäre, die Melancholie entfesselt und umkreist.

„Dread“ von Juc

Klassik von heute

Die Münchner Musikerin und Produzentin Juc – gesprochen: Jut͡s – fasst elektronische Klänge in Strukturen, die sich permanent verändern und zerbrechen. Das macht ihre Kompositionen intuitiv erfassbar, denn auch der menschliche Geist ist immer in Wandlung. So wie die klassische Musik ihren Zeitgenossen das eigene komplexe Seelenleben widerspiegelte, machen heute Beats die Grenzen von Bewusstem und Unterbewusstem erfahrbar.

Jucs „Electronic Symphony No.1, f minor: Existential Dread“ spürt Gefahren und Krisenmomenten nach, die Menschen immer wieder erfassen: Ängste, Beklemmung, Unsicherheit, Wunden im Innen und Außen. Die psychischen Folgen der Pandemie beeinflussten die Komposition ebenso wie Tod und Vertreibung infolge des Ukraine-Kriegs.

Juc und Casey McKinney

Die Musik von Juc reflektiert Traumata und sucht Wege, sie im Spüren zu überwinden. Philosophische und politische Themen prägen ihre Arbeit genauso wie Jucs klassische Ausbildung in Klavier und Gesang und ihre Leidenschaft für elektronische Musik. Juc ist Initiatorin von we are subjects, einer Showcase-Konzertreihe für elektronische FLINTA+ Solo-Musiker:innen in Süddeutschland.

Für das Video zu „Dread“ arbeitete die Musikerin mit Casey McKinney zusammen. Im düstern Clip wird die Instrumentalmusik begleitet von Gedichten McKinneys und Lieblingstexten anderer Autor:innen, die exemplarisch sind für das emotionale Erleben in der Musik.

„Electronic Symphony No.1, f minor: Existential Dread“ erscheint am 19. Mai 2023.

Beitrag teilen: