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Jugendstil skurril

Skandalös: Carl Strathmanns Jugendstilmalerei in München

Beharrlich und nachgerade stoisch – so beschreiben Weggefährten wie Lovis Corinth den Münchner Maler und Illustratoren Carl Strathmann. Dass Strathmann als Sohn eines vermögenden Industriellen nicht darauf angewiesen war, Kunst zu machen, die sich verkaufen ließ, beförderte seine Beharrlichkeit wohl noch. Tage, Wochen und Monate vertiefte er sich in die Details seiner Ornamentik, frickelte hier noch etwas am Untergrund, werkelte dort noch an einem versteckten Witz, bevor er sich allabendlich in dieselbe Kneipe begab. Und auch wenn sein Werk „Salambo“, das die Tochter des Feldherrn Hamilkar in verführerischer Pose mit einer Schlange zeigt, 1895 für einen waschechten Skandal sorgte, ist Strathmann heute kaum jemandem mehr bekannt. Dies soll sich nun ändern: Das Münchner Stadtmuseum hat für die Austellung „Jugendstil skurril. Carl Strathmann“ (15. 3.–22. 9.) seine Keller geöffnet und den kompletten Strathmann-Nachlass – inklusive der frisch restaurierten „Salambo“ und anderer skurriler Werke wie der „Medusa“ (unsere Abbildung) – aufgearbeitet.

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