Junkie XL: Kometengleich steigt am sternchenübersäten Musikerhimmel dieser Tage eine neue Band auf
Kometengleich steigt am sternchenübersäten Musikerhimmel dieser Tage eine neue Band auf. Junkie XL ist ihr Name. Das niederländische Quintett hatte sich gerade erst zusammengefunden, da wurde die Band schon als Support für Prodigy engagiert. In diesem Monat kommt ihr Debütalbum „Saturday Teenage Kicks“ raus. Sabine Melzian sprach mit Bandleader Tom Holkenburg vor einem Konzert in Hannover.
Kultur!News: Junkie XL ist brandneu. Als Band besteht Ihr erst seit vier Wochen. Und schon ist Eure erste CD produziert, geht ihr mit Prodigy auf Tournee. Wie erklärt ihr Euch diesen steilen Karriereweg?
Tom: Ich hatte bereits seit einem halben Jahr alle Songs fertig und suchte einen Rapper. So kam ich mit Rudeboy zusammen. Wir verstanden uns auf Anhieb prächtig. Gemeinsam suchten wir uns noch einen Schlagzeuger, einen Gitarristen und einen DJ. Eine richtige Band sind wir nun erst seit vier Wochen. Der Kontakt zu Prodigy entstand über unsere Plattenfirma Roadrunner. Prodigy wollten auf jeden Fall eine Underground-Band als Support. Nachdem sie unser Demoband gehört hatten, wollten sie uns auch gleich noch für ihre Tour durch England engagieren. Das war aber letztlich zu teuer. Und so begleiten wir Prodigy eben in Deutschland. Alles in allem schon ein hammerharter Einstieg, stimmt.
K!N: Plant ihr bereits eine eigene Tour?
Tom: Ja, im Frühjahr spielen wir zwei Monate in ganz Europa. In Clubs und großen Hallen.
K!N: Eure Big Beats und Chemical Beats haben fast meine Revox-Anlage gesprengt. Muß es so heftig abgehen, könnt ihr nicht etwas melodiösere Sachen machen?
Tom: Also, Rhythmen sind bei uns doch drin! Und Harmonien auch! Wir sind viel melodiöser als Prodigy. Unsere Hits fressen sich regelrecht in die Gehörgänge. Sicher, wir sind laut, aggressiv. Das muß so sein. Wir wollen ganz bewußt provozieren.
K!N: Für wen macht ihr Musik?
Tom: In erster Linie für die Teenies. Wir verstehen uns als die Sex Pistols der 90er Jahre. Nicht nur mit unserer Musik, auch mit unserem Outfit, da ist die Punkattitüde ganz bewußt gewählt. Wir wollen die Rockmusik auf ein andere Level bringen, hier verstehen wir uns als Visionäre.
K!N: Wie läßt sich Euer Bandname übersetzen?
Tom: Mit Drogen hat er nichts zu tun. Junkie ist mein Spitzname. Ich bin ein absoluter Workaholic. Alle meine Freunde nennen mich Junkie. Das XL steht für X-panding Limits. Wir verschließen uns keinem Musikstil, experimentieren, sind open minded.