Juno: Young Star
Zunächst wähnt man sich im HipHop, doch selbst wenn sich Juno bodenständig zwischen Jazz und Soul verorten, überraschen sie mit kompositorischen Wendungen.
Von Anfang an stellt das junge norwegische Quintett Juno eine Sache klar: Mit einem veralteten Jazz-Begriff kommt man hier nicht weit. Das Saxofon, das „They see you“ eröffnet, lässt einen mit seinen stakkatoartigen Loops in Gedanken schon die vertraute „Who sampled“-Website aufrufen. An Bandformat-Jazz denkt man da nicht. Doch dann explodiert der Track in eine Mischung aus HipHop, Jazz und Pop, die es dennoch irgendwie schafft, keinem der Genres nachhaltig verpflichtet zu sein.
Juno überraschen mit stets wechselnden Sounds
Mit den restlichen elf Tracks verhält es sich nicht anders: Zwischen Dancehall-Reggae („Persephone“, „Mike“), watteweichen Ambientwolken („Mood 3“) und freieren Jazz-Exkursen („Mood 2“) finden Juno immer neue Spielarten, ohne dabei beliebig zu wirken oder ihren eigenen Sound zu verlieren. Und selbst, wenn sie sich bodenständig zwischen Jazz und Soul verorten („Chameleon Overload“, „Need you to know“), überraschen sie mit kompositorischen Wendungen. jl
Young Star erscheint am 6. 3. via Jazzland Recordings.