Zum Inhalt springen

Kaiser Chiefs: Der Kaiser neuer Groove

KC_HANDPRINT_5
(Foto: Cal McIntyre)

Da können Radiohead sich umgucken: Die Kaiser Chiefs haben mit Mitte 40 gelernt zu tanzen.

Simon, euer neues Werk heißt „Easy eighth Album“. Das klingt durchaus ironisch. Wie ist der Titel gemeint?

Simon Rix: Der ist tatsächlich ernst gemeint. Wir haben seit fünf Jahren keine Platte mehr gemacht, und anstatt uns unter Druck zu setzen, sind wir die Sache äußerst entspannt angegangen. Das heißt, wir haben ungefähr zwei, drei Songs pro Jahr aufgenommen, ganz lässig, ganz easy.

Ihr spielt seit 2000 zusammen, euer erstes Album kam 2005 raus. Wie hält man es als Band so lange miteinander aus?

Rix: Mit Humor. Wir lachen total gerne zusammen, und so ganz grundsätzlich mögen wir einander nach wie vor sehr gern. Wir sind Freunde und Arbeitskollegen gleichzeitig.

Solche Konstellationen bringen aber auch manchmal Stress mit sich.

Rix: Auch wieder wahr. Und es ist im Vergleich sehr viel einfacher, einen neuen Job zu finden, wenn dir der alte nicht passt oder wenn du mit deinen Kolleginnen und Kollegen nicht zurechtkommst. Eine Band hingeben ist ein eingeschworener Haufen, im Guten wie im Schlechten. Manchmal fühlt man sich, als klebe man aneinander fest, manchmal so, als sei man zusammen in einem Käfig gefangen.

Und dann?

Rix: Musst du ausbüxen. Jeder von uns arbeitet mittlerweile auch abseits von der Band an Projekten, unser Sänger Ricky ist zum Beispiel Radiomoderator, ich arbeite als Podcaster und bei der BBC als Experte für Leeds United, meinen Lieblingsverein.

Letzte Saison seid ihr abgestiegen, aktuell aber auf Platz zwei in der Championship, der zweiten englischen Liga.

Rix: Ich bin zufrieden, es sieht gut aus. Die Championship ist eine harte Liga, da sind ein paar echt krasse Traditionsvereine drin, ähnlich wie bei euch in der 2. Liga. Mit Daniel Farke haben wir einen echten deutschen Topmann als Trainer. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, was den Aufstieg angeht.

Mit den Kaiser Chiefs spielt ihr dagegen beständig oben mit. Alle eure bisherigen sieben Alben waren in den britischen Top Ten, eure Hits „I predict a Riot“ oder „Ruby“ sind pures Indierock-Gold. Und jetzt habt ihr sogar den legendären Nile Rodgers als Kollaborateur gewinnen können. Wie ist es zu der Zusammenarbeit gekommen?

Rix: Wir haben vor fünf Jahren bei ein paar Draußenfestivals zusammen gespielt. Irgendwann sprach Nile uns an und meinte, wir würden ihn an sich selbst erinnern. Unsere Shows, sagte er, machten ihm total gute Laune. Er fand gut, dass wir locker waren und uns nicht so ernst nehmen wie Radiohead oder so. Also verabredeten wir uns, zwei Songs zusammen zu machen. Wegen der Coronaverzögerungen zog sich alles hin, aber schlussendlich haben wir mit „Feeling alright“ und „How 2 dance“ zwei coole Popnummern gemacht.

Hat Nile euch denn beibringen können, wie man tanzt?

Rix: Im Rahmen unserer Möglichkeiten. (lacht)

 

 

Beitrag teilen: